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27.03.2024 | (rsn) – Vor dem Start von Dwars door Vlaanderen (1.UWT), dem letzten Härtetest vor der Flandern-Rundfahrt, hat RSN mit einigen Profis aus dem Feld gesprochen. Zu den Bedingungen, Taktiken, Favoriten, Chancen und Ziele sagen:
Jannik Steimle (Q36.5 Pro Cycling): “Ich hoffe, ich habe mich gut erholt. Ich hatte ein paar Rückenbeschwerden, war aber beim Physio und hoffe, dass ich das jetzt im Griff habe. Heute erwarte ich ein schnelles, kurzes Rennen. Einfacher als in den letzten Wochen wird es aber nicht, denn jedes Rennen in Belgien hat so seine geheimen Ecken, die es schwer machen."
Bei Klassikern gewinnt nicht immer der Stärkste. Ich hatte oft gute Beine, war aber in scheiß Positionen und dann ist es vorbei. Es wird auch heute wieder Gruppen geben. Und da müssen wir versuchen, jemanden vorne zu haben.“
Rüdiger Selig (Astana Qazqastan): “Es nicht so kalt, die Temperaturen ist man ja von zu Hause gewohnt. So lange es nicht regnet, ist alles okay. Unser Hauptziel wird es sein, in die Gruppe zu kommen. Gegen die großen Teams wie Visma oder Lidl können wir nicht viel machen. Da fehlt uns die Stärke, um mitzufahren. Weswegen wir das Rennen anders angehen müssen, angreifen statt hinterherfahren.
Meine Aufgabe wird es sein, Gleb Syritsa oder Cees Bol ins Finale zu bringen und gut zu positionieren. Es gibt Chancen, bis ins Finale zu kommen. Ein Erfolg wären schon die Top 10, für den Sieg wird es nicht reichen. Mein Favorit ist Mads Pedersen.“
Maximilian Walscheid (Jayco – AlUla): “Ich bin bisher gute Rennen gefahren und fühle mich auch heute wieder gut. Gerade nach Gent-Wevelgem ist das mit der Müdigkeit schon etwas anderes, die eine Rennstunde mehr macht schon etwas mit dem Körper. Aber ich bin grundsätzlich auf einem guten Level und konnte bisher alles gut verkraften.
Für mich persönlich ist es besser, wenn die Rennen dauerhaft hart entschieden werden, dann sind die Watt pro Kilogramm an einzelnen Anstiegen nicht so sehr entscheidend, sondern die Rennhärte zählt. Heute wird es kurz und intensiv, das ist auf dem Papier nicht ideal für mich. Aber ich versuche trotzdem vorne dabei zu sein.“
John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL): “Dafür, dass Gent- Wevelgem so knüppelhart gefahren wurde und ich komplett leer war, habe ich mich gut erholt. Die Form an sich ist nicht schlecht. Die letzten Rennen haben gezeigt, dass wir kaum noch Erholung haben, die Rennen von Anfang bis Ende durchgeraced werden. Es kommt keine Pause rein. Das kann heute wieder so sein.
Wir als Mannschaft müssen uns heute drauf konzentrieren, dass wir früh im Rennen dabei sind. Wenn es im Finale losgeht, haben wir nicht die Möglichkeiten, mit den besten mitzufahren. Aber wenn wir schon vorher dabei sind, können wir vielleicht was machen.“
Johan Jacobs (Movistar): “Ich habe mich gut erholt und freue mich auf ein neues Rennen. Wir werde voll für Oier (Lazkano) fahren, aber ich denke, wir können mehrere Fahrer ins Finale kriegen, das wird spannend. Wir werden auch versuchen, jemanden in die Gruppe zu bekommen. Ob es einer schafft oder nicht, müssen wir sehen.
Bei diesen Rennen muss man immer vorne sein, dann fährt es sich von selbst. Ansonsten fährst du immer hinterher. Das wird heute nicht anders. Im Finale gibt es Rückenwind, da wird es dann noch schneller.“
Laurenz Rex (Intermarché-Wanty): “Es wird ein hartes Rennen. Viel Wind, kalt, sehr explosiv, weil es auch kurz ist – also Krieg. Wir haben eine kollektive Stärke im Team, das gibt Vertrauen. Es wird schwierig, das richtige Näschen zu haben. Wir müssen versuchen, bei jeder Attacke mindestens einen dabei zu haben. Und dann klappt es schon.“
Nils Politt (UAE Team Emirates): “Wenn heute ein Podium rausspringt, wäre es super. Sonntag war ich noch ein bissche müde von E3, das hab ich schon gemerkt, aber jetzt es wieder besser.
Ich denke, der Wind wird Einfluss haben auf das Rennen. Gerade nach der letzten Überfahrt von Trieu (Knokteberg) haben wir Rückenwind, deswegen denke ich schon, dass eine kleinere Gruppe durchkommen wird.
Maurice Ballerstedt (Alpecin-Deceuninck): “ Ich war nach Paris-Nizza eine Woche krank, habe mich aber gut erholt. Es ging hier die letzten Tage schon wieder ganz gut.
Defensiv kann man hier nicht fahren, das Rennen ist kurz und das Finale geht früh los. In Trieu und am Kanarieberg müssen wir sehen, dass wir Jasper (Philipsen) und Sören (Kragh Andersen) vorne reinkriegen. Die müssen dann das Rennen schon mitbestimmen, denn ich denke nicht, dass es hier einen richtigen Massensprint geben wird.“
Stefan Küng (Groupama-FDJ): “Die Beine sind gut, aber ich habe noch nicht viel Zählbares aufs Resultatblatt bekommen. Aber das will ich heute ändern. Wir können mehrere Karten heute spielen, aber das ist bei diesem Rennen auch wichtig. Wenn’s zum Sprint kommt, wird es sicher Laurence (Pithie) sein. Es wird auf jeden Fall ein hartes Rennen, darum ist das Motto Vollgas."