Jorgenson und Pedersen wollen den Ronde-Sieg

Ein Aufsteiger und ein Gestürzter greifen van der Poel an

Von Joachim Logisch

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Matteo Jorgenson (Visma - Lease a Bike) gewann in Vertretung seines Kapitäns Van Aert das Rennen Dwars door Vlaanderen als Solist | Foto: Cor Vos

30.03.2024  |  (rsn) - Nach dem schweren Sturz von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) bei Dwars door Vlaanderen trägt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die Hauptlast als Top-Favorit bei der Flandern-Rundfahrt am Sonntag. Doch unter anderem Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl – Trek) und Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) wollen beim zweiten Monument des Jahres weiterhin ein Wörtchen mitreden. Dabei stellen sich zwei Fragen:

Kann Jorgenson van Aert wieder so erfolgreich vertreten?

Als sein Kapitän ausgefallen war, fuhr der 24-jährige US-Amerikaner, der in erster Linie als Helfer vorgesehen war, aufs oberste Treppchen bei Dwars door Vlaanderen. Es war schon der 18. Sieg von Visma – Lease a Bike in der noch jungen Saison.

Das Vertrauen seines Teams hat Jorgenson nun auch bei der Ronde. "Ich bevorzuge ein hartes Rennen, das passt besser zu mir. Es gibt einen klaren Favoriten und das ist Mathieu van der Poel. Aber ich bin im besten Team der Welt, also sollte man uns nicht abschreiben. Mathieu ist auf einem anderen Niveau, aber es bleibt ein Radrennen und da kann noch viel passieren", nahm der Paris-Nizza-Sieger vor der Ronde den Kampf auf.

In der Stimmung etwas gedämpfter wird Lidl-Trek-Kapitän Pedersen vor der Startlinie in Antwerpen stehen. Der 28-jährige Däne war auch in van Aerts Sturz am Mittwoch verwickelt, kam aber etwas glimpflicher davon als der Belgier, der sich das Schlüsselbein, sieben Rippen und das Brustbein brach.

Kann Pedersen van der Poel gefährden?

"Ich landete auf Knien und Ellbogen, rollte und drehte mich. Ich habe fast überall Schürfwunden, vor allem aber auf der linken Seite“, schilderte Pedersen in der Pressekonferenz vor der Ronde seine Beschwerden.

"Zum Glück schlafe ich hauptsächlich auf dem Rücken, der unversehrt blieb. Allerdings hat mein Schlaf darunter schon gelitten. Der Körper leidet, die Wunden haben sich entzündet und reiben an meiner Bettwäsche und Unterwäsche. Das nervt“, gab er zu. "Ganz ehrlich: Von einem Sturz kann man sich körperlich in so kurzer Zeit nicht erholen. So wie sich mein Körper jetzt anfühlt, sage ich: Bis zu Paris-Roubaix sollte ich wieder fitter sein. Vielleicht bin ich bis dahin ein bisschen zusammengeflickt. Ich muss die Ronde mit einer anderen Einstellung angehen“, sagte er, um dann fortzufahren: “Aber, alles bleibt möglich. Wenn die Puzzleteile gut zusammenpassen, ist alles möglich.“

Obwohl der Kapitän angeschlagen ist, wird Lidl – Trek seine aggressive Taktik nicht ändern, die das Team mit insgesamt 13 Saisonsiegen zu einem entscheidenden Player der Frühjahrsrennen machte. "Es wäre dumm, sich plötzlich zurückzulehnen und der Konkurrenz das Signal zu geben: ‚Gebt Gas‘", so Pedersen. "Wir müssen weiterhin unserer Verantwortung gerecht werden. Wir halten uns an den Plan und veranstalten unser eigenes Rennen." Der Däne allein hat sechs Erfolge zur Saisonbilanz seines Teams beigesteuert und wird für den siebten am Sonntag alles geben – so lange seine Wunden ihn lassen.

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