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31.03.2024 | (rsn) - Bei der am 1. April beginnenden 63. Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) treffen drei der aktuell vier wohl besten Rundfahrer der Welt aufeinander. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) stehen im spanischen Nordwesten am Start und werden ihre Kräfte mit Blick auf das große Aufeinandertreffen bei der Tour de France im Sommer erstmals messen.
Die beiden ehemaligen Teamkollegen Vingegaard und Roglic werden zudem erstmals gegeneinander in einem UCI-Rennen antreten, nachdem sie stets Teamkollegen waren, seit der Däne 2019 Profi wurde.
Das sind genügend Zutaten, um ein spannendes Rennen zu garantieren. Mit Roglic (Giro d‘Italia), Vingegaard (Tour de France) und dessen Helfer Sep Kuss (Vuelta a Espana) sind zudem alle drei Grand-Tour-Sieger des letzten Jahres im Baskenland dabei.
Dass Vingegaard der Favorit ist, erkannte auch Evenepoel an. "Es ist aber durchaus möglich, ihn zu schlagen", sagte er in einem Interview mit Het Laatste Niews. "Obwohl es natürlich auch andere starke Leute wie Ayuso, Skjelmose und Roglic gibt. Ich denke, es gibt sieben oder acht Fahrer, die hier den Gesamtsieg anstreben können. Vingegaard kann zwar auch einen schlechten Tag haben", hoffte der dreimalige Gewinner der Clasica San Sebastian. Um seine eigene Chance zu erhöhen, setzt Evenpoel gleich auf den Auftakt am Ostermontag: "Die Samstagsetappe liegt Vingegaard am besten, denke ich. Deshalb hoffe ich, im Zeitfahren den größtmöglichen Vorsprung herauszufahren."
Der 34-jährige Roglic hat die größte Vorgeschichte bei der Baskenland-Rundfahrt, entschied 2021 und 2018 die Gesamtwertung für sich und gewann im Verlauf seiner Karriere insgesamt fünf Etappen dort. Allerdings lief das Frühjahr für den neuen Star von Bora - hansgrohe bislang nicht wie gewünscht. Bei Paris-Nizza, seinem bisher einzigen Rennen für den neuen Arbeitgeber, musste sich der Slowene mit dem zehnten Platz begnügen, als bestes Tagesergebnis sprang ein dritter Platz am Ende des siebten Tagesabschnitts heraus.
Dagegen zählt Vingegaard in der Frühpahse dieser Saison bereits zu den überragenden Fahrern. Der Däne gewann wie im Vorjahr die spanische Rundfahrt O Gran Camino (2.1), triumphierte im März in Italien bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) und sammelte in beiden Rennen insgesamt fünf Tagessiege ein. Seine Serie will Vingegaard nun als Titelverteidiger bei der 'Itzulia' fortsetzen.
Evenepoel hat im Baskenland noch eine Rechnung offen, nachdem er 2022 mit dem Gewinn der 5. Etappe das Gelbe Trikot übernehmen konnte, um es am letzten Tag dann aber noch an Daniel Martinez (damals Ineos Grenadiers) abgeben zu müssen. Der Belgier ist wie Vingegaard in bestechender Form. Der 24-Jährige Evenepoel entschied die Algarve-Rundfahrt für sich, musste sich bei Paris-Nizza nur Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben und gewann zudem zum Saisonauftakt das Eintagesrennen Figueira Champions Classic in Portugal. Mit Mikel Landa hat er auch einen starken Helfer an seiner Seite, der letztes Jahr und 2018 Zweiter im Baskenland war.
Wer in diesem Jahr nach der abschließenden 6. Etappe im Baskenland ganz oben steht, wird sich wohl erst am letzten Tag entscheiden, wenn rund um Eibar gleich sieben kategorisierte Berge zu erklimmen sind, darunter zur Rennmitte der Krabelin (1.Kat.), der auf fünf Kilometern 9,6 Prozent Steigung im Schnitt aufweist. Die Frage ist: Wird es überhaupt einer der drei Topstars sein? Immerhin nämlich präsentierte sich zuletzt auch Brandon McNulty (UAE Team Emirates) in starker Verfassung – und er hat mit Juan Ayuso auch noch einen sehr starken Teamkollegen an seiner Seite. Das Duo und auch Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) könnten alle für Überraschungen sorgen.
Schon vor der Eibar-Etappe sind die Kletterer im Baskenland quasi täglich gefordert. Denn nach dem zehn Kilometer langen Auftaktzeitfahren in Irun und einer eher gemäßigt-hügeligen Etappe an Tag zwei, werden die Anstiege auf der 3. Etappe langsam länger und die Streckenprofile zackiger. Eine Bergankunft steht bei der 63. Itzulia allerdings nicht auf dem Programm.
Auf Etappe 3 geht es vom letzten Bergpreis in Lizarrusti (6,3 km bei 5,2 %) noch 18 Kilometer relativ flach ins Ziel, tagsdrauf in Legutio wird die letzte Bergwertung in Leintz-Gatzaga (3,1 km bei 8,5 %) neun Kilometer vor dem Ziel überquert und danach ist es leicht wellig. Die 5. Etappe führt 13 Kilometer vor Schluss über Muniketagaina (3,4 km bei 7,3 %) bevor es über eine zweigeteilte Abfahrt ins Ziel in Amorebieta-Etxano geht. Und auch in Eibar ist der letzte Bergpreis in Urkaregi (5 km bei 4,6 %) bereits 13 Kilometer vor dem Ziel zu überqueren.