--> -->
06.05.2024 | (rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Canyon – SRAM ins Rennen gegangen wäre und die Rolle nicht erst auf der 6. Etappe von der ebenfalls angeschlagenen Katarzyna Niewiadoma geerbt hätte. Unter den gegebenen Umständen reichte es für die 24-Jährige zu Platz sechs.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das auf dem Papier eine Verschlechterung, da war Bauernfeind im Endklassement Fünfte. Doch so will sie das in keiner Form verstanden wissen. “Ich habe dieses Ergebnis so nicht erwartet, deswegen bin ich mit dem Gesamtresultat und den vier Top-10-Ergebnissen auf den Etappen noch glücklicher (als im Vorjahr)“, ließ sich Bauernfeind in einer Mitteilung ihres Teams zitieren.
Letztlich war es die 4. Etappe, die Bauernfeind um ein noch besseres Ergebnis brachte. Dort kassierte sie zwei Minuten auf den Großteil ihrer Konkurrentinnen in der Gesamtwertung, da sie die frühe Windkante nach bereits etwa 30 Kilometern verpasste. Niewiadoma hingegen gehörte zur Spitze, weshalb das Team nicht unbedingt den Drang verspürte, die durch den Ausfall von Neve Bradbury schon vor der dem Start der 1. Etappe ohnehin schon dünne Personaldecke noch weiter zu strapazieren.
Dennoch sah Bauernfeind überhaupt keinen Grund für Ärger. “Vor dem Start der Rundfahrt haben wir uns das Rennen zwar total anders vorgestellt. Als wir dann nach der Hälfte des Rennens nur noch zu viert waren, hat uns das nur noch stärker gemacht, denn wir haben noch enger zusammengearbeitet. Mein Teamgefährtinnen haben mich jeden Tag so sehr unterstützt, sodass ich auf der vorletzten Etappe bei erneutem Seitenwind in die Gruppe kam“, so Bauernfeind, die darüber hinaus auch das starke Teamplay am letzten Tag lobte.
“Ich bin so unglaublich stolz auf das gesamte Team. Ich wollte für die Mannschaft so gut es geht in der Gesamtwertung abschneiden. Diese Woche hat uns alle so viel stärker gemacht.“ Das dürfte vor allem auch für Antonia Niedermaier gelten, die sich mit einem achten Rang im Tagesergebnis noch auf Rang elf in der Gesamtwertung vorschieben konnte und nach der letzten Etappe auch noch als beste junge Fahrerin ausgezeichnet wurde. “Das bedeutet mit sehr viel, dass ich das im längsten Rennen geschafft habe, das ich jemals gefahren bin“, sagte die 21-Jährige, die das trotz umfangreicher Helferarbeit erreichte.