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11.05.2024 | (rsn) – Das Finale der 8. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) ging Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) eher gemächlich an. Statt einer frühen Attacke verließ sich der Slowene auf seine Sprintqualitäten bei der Bergankunft von Prati di Tivo im Apennin. Erst 200 Meter vor dem Ziel griff der Mann im Rosa Trikot an. Trotzdem konnte ihm niemand das Wasser reichen. Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) und Ben O'Connor (Decathlon – AG2R) komplettierten das Tagespodium, aber auch die meisten anderen Mitfavoriten verloren lediglich wenige Sekunden durch die Bonifikationen.
Die Stimmen des Tages:
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappensieger und Rosa Trikot / Flash-Interview): "Ich habe das heute nicht erwartet. Aber wir sind als Team von Beginn an gut gefahren und kamen mit einem guten Abstand zum letzten Berg. Rafa hat dann ein großartiges Leadout gefahren und es ist toll, wieder hier in Prati di Tivo zu gewinnen. Wir haben dieses Jahr schon supergute Finishes von Martinez gesehen. Natürlich habe ich ihn dann als Hauptgegner für die Ankunft gesehen. Aber ich wusste auch, dass es Attacken geben würde, wie die von Tiberi. Er hat es zweimal probiert und tolle Form gezeigt. Aber ich hatte es mehr oder weniger unter Kontrolle und Rafa hat mir auf den letzten paar Kilometern nochmal super geholfen."
Daniel Felipe Martinez (Bora – Hansgrohe / Etappen-2. und Gesamt-2. / Eurosport): "Als wir auf die letzten zwei Kilometer kamen, dachte ich mir: Okay, heute habe ich meine Chance. Aber Pogacar war unglaublich. Er ist einen sehr guten Sprint gefahren. Als die anderen angefangen haben zu springen, habe ich mich voll auf Tadej konzentriert, weil ich die Etappe gewinnen wollte. Aber im Sprint war ich am Limit."
Antonio Tiberi (Bahrain Victorious / Etappen-4. und Gesamt-6. / Eurosport): "Der Angriff war nicht geplant, aber als wir auf die letzten Kilometer kamen und niemand etwas versuchte, dachte ich, ich probiere es, um vielleicht jemanden abzuhängen. Aber am Ende gewinnt Pogacar im Sprint – Glückwunsch an ihn. Es war von Beginn an eine superharte Etappe. Ich kannte sie, weil ich sie mir vor ein paar Wochen angeschaut habe. Ich bin happy. Im Zeitfahren gestern habe ich mich supergut gefühlt. Jetzt geht es morgen nach Neapel und dann wird sich erstmal etwas erholt."
Geraint Thomas (Ineos Grenadiers / Etappen-5. und Gesamt-3. / Eurosport): "Wir dachten die Ausreißer hätten heute eine gute Chance. Deshalb haben wir Jhoni (Narvaez) und Magnus (Sheffield) dort platziert. Aber UAE ist am Berg dann ein ordentliches Tempo gefahren, um alles unter Kontrolle zu halten. Es war noch recht eng. Ich weiß nicht, ob sie von Beginn an auf Etappensieg fahren wollten, aber irgendwann haben sie sich offensichtlich dafür entschieden. Ich selbst habe mich viel besser gefühlt als gestern, aber in Sachen Selbstbewusstsein habe ich entschieden, nur mitzufahren und dann zu schauen."
Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan / Etappen-19. und Gesamt-11. / Eurosport): "Das heute war ein härterer Berg als beim Giro d'Abruzzo und es war die 8. Etappe – dort waren es nur ein paar Tage. Ich habe in den Bergen vor dem Giro einen guten Job gemacht, aber das Level hier ist ein anderes. Gestern habe ich 100 Prozent im Zeitfahren gegeben, dafür zahle ich heute etwas. Aber das ist normal, ich schaue von Tag zu Tag."
Rafal Majka (UAE Team Emirates / Eurosport): "Der Anstieg liegt uns nicht so richtig, weil er etwas abfällt. Aber wir haben es perfekt gemacht. Ich habe ihn (Pogacar) gefragt, ob ich zwei Kilometer vor Schluss beschleunigen soll, um ihn zu lancieren. Aber er meinte: Nein, fahr das Tempo bis zur Linie. Es ist schön, die dritte Etappe zu gewinnen. Ich bin sehr happy für Tadej – aber wir schauen von Tag zu Tag, es ist noch eine lange Rundfahrt."
Felix Großschartner (UAE Team Emirates / Eurosport): "Es war eigentlich nicht unser Plan, heute auf Etappensieg zu fahren. Aber es war eine starke Ausreißergruppe und am ersten langen Berg haben wir versucht, es unter Kontrolle zu halten. Mikkel (Bjerg) und Vegard (Laengen) haben einen großartigen Job gemacht. Sie verdienen einen großen Teller Pasta oder einen Kuchen. Es ist immer schön, für Tadej zu arbeiten, der es zu Ende bringen kann. Das war eine schöne Teamleistung."
Mauro Gianetti (UAE Team Emirates / Team-Manager / Eurosport): "Es war nicht unser Plan, die Etappe voll zu kontrollieren. Wir wussten, dass es eine wichtige Etappe war, aber wie Tadej es auch schon sagte: Das Team hat ihn gebeten, auf Sieg zu fahren – Mikkel und die Jungs. Sie sagten: Wir fühlen uns gut, werden kontrollieren und fahren für deinen Etappensieg. Er hat es ihnen also zurückgezahlt. Ich weiß nicht, ob es viel Überzeugungsarbeit brauchte, denn bei Tadej muss man nicht lange überlegen, wenn er gewinnen soll (lacht). Aber, ja: Die Teamkollegen haben ihn darum gebeten."