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03.06.2024 | (rsn) – Die Auftaktetapp des Critérium du Dauphiné (2.UWT) am Sonntag war die größte Chance für die Sprinter auf einen Tageserfolg im Verlauf der Woche bei der sogenannten Tour-Generalprobe. Und tatsächlich kam es am Ende auch zur erwarteten Massenankunft mit Sprint-Finish, das Mads Pedersen (Lidl – Trek) nach perfektem Leadout seines Teams für sich entschied.
Sam Bennett (Decathlon – AG2R) saß am Hinterrad des Ex-Weltmeisters aus Dänemark, konnte im High-Speed-Sprint – es ging bergab auf die Zielgerade zu – aber nichts ausrichten und musste sich mit Rang zwei begnügen. Der Ire setzte zwar noch zum Sprint an, hatte aber nachdem es unterwegs doch über einige Hügel gegangen war, nicht mehr die nötige Kraft und musste sich sogar wieder hinsetzen, um im Sattel zu Ende zu pedalieren.
"Das Team hat heute einen großartigen Job gemacht. Sie haben den ganzen Tag die Spitzengruppe unter Kontrolle gehalten, um für den Sprint zu sorgen. Da muss ich besonders Nico (Nicolas Prodhomme, Anm. d. Red.) danken. Auch im Finale waren die Jungs fantastisch. Sie habe so viel Erfahrung und Kraft, ihr Timing war toll", lobte Bennett anschließend sein Team und gab sich selbstkritisch: "Ich hatte einfach einen schlechten Tag. Ich habe das Team nicht belohnt."
Dass Bennett nach zwei durchwachsenen Jahren bei Bora – hansgrohe überhaupt wieder als Mitfavorit gegen Pedersen in den Sprint kam, hat sich der 33-Jährige in dieser Saison hart erarbeitet. Im Februar bei der UAE Tour lief es noch gar nicht für ihn und er erzielte dort in vier Sprints kein einziges Top-Ten-Ergebnis. Im März bei Paris-Nizza wurde er einmal Sechster und einmal Vierter – ein leichter Aufwärtstrend, aber auch alles andere als ein Ausrufezeichen, dass er zurück bei den Besten sei.
Im Mai aber ist der Knoten geplatzt. Bennett gewann vier Etappen und die Gesamtwertung bei der irritierenderweise sechstägigen Rundfahrt Vier Tage von Dünkirchen (2.Pro), und auch wenn er dort auf keinen der aktuell besten zehn Sprinter des Pelotons traf, so dürfte das psychologisch enorm wichtig gewesen sein. Das zeigte sich jetzt auch beim Dauphiné-Auftakt: Sein Team glaubte an ihn und auch der Ire selbst ging mit der Erwartungshaltung ins Rennen, Pedersen schlagen zu können.
"Am Ende war es an mir, die Vorarbeit abzuschließen, aber ich hatte einfach einen schlechten Tag. Ich hatte heute nicht die Beine", gab Bennett zu, blickte aber schon frohen Mutes voraus. Die 5. Etappe nach Saint-Priest könnte noch einmal eine Chance für Sprinter bieten, auch wenn es dort vor dem flachen Finale den ganzen Tag hoch und runter geht. "Wir freuen uns auf die nächsten Tage", meinte Bennett selbstbewusst.