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03.07.2024 | (rsn) – Zunächst deutete, wie schon zwei Tage zuvor in Turin, wenig daraufhin, dass einmal mehr Tour-de-France-Geschichte geschrieben werden sollte. Doch auch der Massensprint in Saint Vulbas vor den Toren Lyons sollte historisch werden. Denn Mark Cavendish hat es geschafft: Der Brite hat im Alter von 39 Jahren seinen 35. Etappensieg bei der Tour de France eingefahren. Damit ist er nun alleiniger Rekordhalter, nachdem er sich die alte Bestmarke drei Jahre lang mit Eddy Merckx hatte teilen müssen.
Die Kulisse für die Rekordfahrt bildete die 5. Etappe über 177 Kilometer mit Start in Saint-Jean-de-Maurienne. Die Fahrt aus den Alpen heraus hatte lange wenig zu bieten. Wieder sträubten sich die Profis lange Zeit, eine Ausreißergruppe zu bilden, ehe sich zwei Franzosen aus der Region diesen Hut aufsetzen. Erst auf dem letzten Kilometer wurde es spannend. Im Gegenwind von Saint Vulbas zeigte sich, dass Erfahrung ebenso viel wert ist wie starke Beine. Denn hinter Astana-Profi Cavendish und Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) fuhr mit dem 36-jährigen Alexander Kristoff (Uno-X Mobility), der im Etappenverlauf sogar noch gestürzt war, ein weiterer Oldie aufs Podest.
Der Norweger landete vor Arnaud De Lie (Lotto - Dstny), Fabio Jakobsen (dsm-firmenich - PostNL) und Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech), der Cavendish am rechten Straßenrand zunächst den Sprint lancierte, aber zu früh im Wind war. Der zweite deutsche Sprinter Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) konnte nicht eingreifen, nachdem er von Cavendish und Fernando Gaviria (Movistar) in der Sprintvorbereitung in die Zange genommen wurde. Doch ganz so genau schaute die Jury am Tag des Cavendish-Rekords nicht hin. Und falls doch, erkannte sie kein Vergehen. Dafür relegierte sie am Abend noch den Deutschen, der nun als 171. im Ergebnis gelistet wird.
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Die Rekordjagd des Briten begann 2008 mit vier Tour-Siegen. Im letzten Jahr schien sie beendet, nachdem er sich bei seiner vermeintlich letzten Tour das Schlüsselbein brach. “Astana ist mit mir dieses Jahr ein Risiko eingegangen. Aber mein Chef Alexander Vinokourov ist selbst Profi gewesen. Er weiß, was die Tour bedeutet. Und wir haben es geschafft, wir kamen hierher, um es zu tun, und wir haben es wirklich geschafft“, jubilierte Cavendish auch in Anerkennung an sein Team.
“Die ganze Vorbereitung, jedes Teil des Equipments, alles zielte auf den heutigen Tag ab. Wir werden nicht vorne im UCI-Ranking landen, aber die Tour de France ist so viel größer als alles andere. Ich brauche normalerweise einige Tage, um in ein Rennen wie die Tour de France reinzukommen, aber ich und die Leute in meinem Umfeld wissen, wie es läuft“, sagte er im Siegerinterview. “Es ist meine 15. Tour und natürlich mag ich es nicht zu leiden. Aber man weiß, wie es läuft und man muss weitermachen und dann geht es vorbei. Und dann bracht man auch ein wenig Glück“, begann er mit der Schilderung seines Sprints.
“Wir waren als Team heute nicht da, wo wir sein wollten. Aber die Jungs haben improvisiert und ich konnte schauen, wo ich mich am besten platziere und ich war in der Lage zu gewinnen. Ich bin physisch nicht der Allerstärkste, da hilft es, wenn man in der Lage ist, seinen Kopf zu benutzen.“ Und eben Glück hat. Als Cavendish die Ziellinie überquerte, hing seine Kette nur noch schlapp über die Ritzel. Philipsen, der für eine Sekunde ebenfalls mit Cavendish auf Tuchfühlung ging und Schulter an Schulter fuhr, zollte dem Rekordsieger seinen Respekt. “Er ist der verdiente Sieger. Cavendish hat es geschafft, das ist die wichtigste Nachricht des Tages. Das ist fantastisch für ihn.“
Für alles andere blieb am Tag des Rekords wenig Platz. Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) übernahm das Grüne Trikot des Punktbesten. Nach dem Zwischensprint des Tages war er noch punktgleich mit Mads Pedersen (Lidl – Trek), doch der Däne stürzte im Finale. Grün musste Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobilty) damit abgeben, doch ihm bleibt das Bergtrikot. In der Gesamtwertung änderte sich nichts. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bleibt im Gelben Trikot, nachdem er nur knapp einem Sturz an einer Verkehrsinsel entgehen konnte. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) ist weiter bester Jungprofi und damit im Weißen Trikot unterwegs.
Ähnlich wie bei der ersten Sprintetappe vor zwei Tagen war der Auftakt des Rennens eher zäh. Bei leicht abfallender Straße, aber auch Gegenwind, wagte sich erneut kein Ausreißer aus dem Feld. Es wurde wieder gebummelt, die Fahrer machten ihre Späße. Das veranlasste Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Pogacar in Gelb dazu, persönlich einmal durch den Wind zu fahren, um alle zu animieren, die Zügel doch nicht allzu sehr schleifen zu lassen.
Allein es half nichts und so war es dann Clément Russo (Groupama – FDJ) nach 24 Kilometern, der sich ein Herz fasste. Ein paar Kilometer später erhielt er Unterstützung von Mattéo Vercher (TotalEnergies). Beide Franzosen sind Lyoner, was kein Zufall sein dürfte, da die Etappe im Umland der drittgrößten Stadt der Grande Nation endete. Maximal 4:45 Minuten betrug ihr Vorsprung vor dem von Lidl – Trek und Alpecin – Deceuninck angeführten Peloton.
Das Streckenprofil der 5. Etappe der Tour de France | Foto: Veranstalter
Mit noch 73 zu fahrenden Kilometern wurde die erste Zwischenwertung des Tages erreicht. Den einzigen Bergpunkt an der 4. Kategorie sicherte sich Russo. Zweieinhalb Minuten Vorsprung hatte das Duo zu jenem Zeitpunkt noch auf das Feld. Kurz darauf gab es dort einen Aufwecker. Eine Verkehrsinsel wurde sechs Fahrern zum Verhängnis, unter anderem stürzten Pello Bilbao und Matej Mohoric (beide Bahrain Victorious). Pogacar konnte sich mit Mühe artistisch um das Hindernis winden.
Danach fuhren sich die schnellen Männer warm. Am Zwischensprint 55 Kilometer vor dem Ziel holte sich Pedersen hinten Russo und Vercher noch 15 Punkte ab, dahinter sprinteten Bennett und Girmay auf die Plätze. Philipsen hielt sich stark zurück. Kurz darauf setzte Regen ein. Im Anstieg zur zweiten Bergwertung (4. Kategorie) wurden die Ausreißer dann gestellt, Abrahamsen holte sich den Punkt, bevor es auf die letzten 35 Kilometer ging.
Bis ins Finale passierte dann nichts mehr. Doch der letzte Kilometer wurde umso heißer. Auf den letzten 500 Metern nahmen Cavendish und Gaviria Bauhaus in die Zange, der dadurch seine Kette und alle Chancen mitzusprinten verlor. Cavendish hatte anschließend das Rad von Ackermann, der auf der rechten Straßenseite den Sprint eröffnete. Der Brite zog dann aber an den linken Rand, ohne aber jemandem den Weg zu schneiden. Ihm folgte Philipsen, der allerdings nicht die Power hatte, die kleine Lücke zu schließen. Währenddessen stürzte weiter hinten Pedersen, nachdem er die Bande touchierte. Gedankenschnell reagierte Bryan Coquard (Cofidis) und sprang über den Dänen, der damit das einzige Sturzopfer im Finale blieb.
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