Eingeklemmte Kette kostet Top-Ergebnis im Zeitfahren

Küng bleibt bei der Tour der France das Pech treu

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Küng bleibt bei der Tour der France das Pech treu"
Stefan Küng (Groupama – FDJ) im ersten Zeitfahren der 111. Tour de France | Foto: Cor Vos

05.07.2024  |  (rsn) – Die Tour de France und Stefan Küng (Groupama – FDJ) – das ist bisher alles andere als eine Liebesgeschichte. Seit Jahren gehört der Schweizer zu den weltbesten Zeitfahrern der Welt, doch aus dem lang ersehnten Traum, endlich eine Etappe beim größten Radrennen der Welt zu gewinnen, wurde auch auf dem siebten Tagesabschnitt im Burgund nichts.

Die 25,3 Kilometer von Nuits-Saint-Georges nach Gevrey-Chambertin waren wohl die beste Chance für Küng und bis neun Kilometer vor dem Ziel lag er auch auf Bestzeitkurs. "Am Ende des Anstiegs wollte ich vom kleinen auf das große Kettenblatt wechseln und habe dabei ein Loch in der Straße erwischt", beschrieb der 30-Jährige der Luzerner Zeitung das folgende Malheur, bei ihm die Kette runter sprang. "Sie war irgendwo zwischen Rahmen und Kurbel eingeklemmt", berichtete der Schweizer Zeitfahrmeister.

Anstatt weiter Vollgas zu geben, musste Küng zunächst sein Problem lösen. Er schaffte es tatsächlich, mit der Hand die Kette wieder richtig aufzulegen. Doch die Zeit lief ihm davon und auch die Moral sank. "Nach dem Zwischenfall fuhr ich auf einem Plateau weiter, was natürlich dazu beigetragen hat, dass ich dort viel Zeit einbüßte", analysierte Küng.

Olympia-Zeitfahrrad bringt bei der Tour kein Glück

Am Ende landete der Pechvogel auf dem zehnten Tagesrang, genau eine Minute hinter dem Sieger Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step), den er wohl auch ohne das Malheur nicht bezwungen hätte. Dabei hatte Küng alles auf eine Karte gesetzt, war sogar mit seiner brandneuen Zeitfahrmaschine unterwegs.

Nach der Kursbesichtigung veränderte er das Setup, ließ wegen des Anstiegs ein zweites, kleineres Kettenblatt montieren. "Ich hatte beschlossen, auf ein doppeltes Blatt zu setzen, um meine Beine im Anstieg schneller drehen zu können", erklärte er später auf der Website seiner Mannschaft.

Das Malheur brach dann aber seinen Rhythmus. Man kann das beste Bike der Welt haben, aber am Ende des Tages muss alles zusammenkommen. Die bisherigen Tests für die Olympischen Spiele liefen nicht so, wie wir wollten", so Küng, dessen großes Ziel für Paris eine Medaille ist. Geschlagen hat er in den letzten Jahren schon jeden seiner Gegner im Kampf gegen die Uhr, nur bei den Großereignissen klappte es noch nicht wie gewünscht.

Vielleicht ist aber deshalb die verpatzte Generalprobe für Küng auch ein gutes Omen.

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