Die Stimmen zur 11. Etappe der Tour de France

Pogacar: “Jeder konnte sehen, dass Jonas in Topform ist“

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Pogacar: “Jeder konnte sehen, dass Jonas in Topform ist“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

10.07.2024  |  (rsn) – Die 11. Etappe der 111. Tour de France (2. UWT) bot einen großen Kampf der Favoriten. Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewann die Etappe im Fotofinish vor dem Mann im Gelben Trikot, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wurde mit 25 Sekunden Rückstand Dritter, zeitgleich gewertet mit dem innerhalb der letzten drei Kilometer gestürzten Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe).

Pogacar verteidigte das Gelbe Trikot und liegt nun 1:06 Minuten vor Evenepoel. Titelverteidiger Vingegaard ist weiterhin Dritter, holte aber eine Sekunde auf den Slowenen auf und hat nunmehr noch 1:14 Minuten Rückstand.

Wir haben im Ziel die Stimmen des Tages gesammelt:

Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike / Etappensieger / Eurosport):
"Es ist natürlich extrem emotional. Zurückzukommen nach dem Sturz (im Baskenland)… es bedeutet so viel. Ich musste viel durchstehen in den letzten Monaten. Das geht einem alles durch den Kopf. Ich wäre dazu niemals in der Lage gewesen ohne meine Familie. Sie haben mich die ganze Zeit unterstützt. Dieser Etappensieg bedeutet so viel, ich habe ihn für sie errungen. Ich bin einfach froh hier zu sein. Ich konnte Pogacar nicht direkt folgen, ich musste kämpfen. Ich hätte es nicht mehr gedacht, aber ich bin wieder rangefahren. Dann haben wir zusammengearbeitet und ich konnte ihn im Sprint schlagen. Über 'das mentale Duell mit Tadej' habe ich nicht nachgedacht, ich war nur auf mich selbst konzentriert. “

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappenzweiter und Gesamtführender / Pressekonferenz):
“Es war ein Sprint nach einem sehr harten Tag und Jonas hat mich um fünf Zentimeter geschlagen. Chapeau an ihn, ein toller, ein verdienter Sieg. Jeder konnte jetzt sehen, dass er in absoluter Topform ist und es wird jetzt ein fairer Kampf. Ich bin natürlich etwas enttäuscht, dass ich die Etappe nicht gewonnen habe, aber ich hatte trotzdem einen sehr guten Tag und kann zufrieden sein. Gratulation an Jonas, dass er mich geschlagen hat. Es werden noch mehr Möglichkeiten kommen.“

Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step / Etappendritter und Gesamtzweiter / Team):
“Jeder weiß, dass die ersten beiden (Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar (d. Red.) auf einem anderen Leven sind. Ich bin zufrieden mit heute. Es war vom Start weg sehr schnell und explosiv, vom Kilometer 0 an kehrte bis zum Ziel nie Ruhe ein. Vielleicht hatte ich nicht meinen besten Tag, weil ich etwas zu kämpfen hatte, als 30 Kilometer vor dem Ziel die Attacken kamen, aber ich bin nicht in Panik geraten und bin meinen Rhythmus weitergefahren.“

Richard Plugge (Visma - Lease a Bike / Teammanager / RSN/Eurosport):
“Ich freue mich so sehr für Jonas. Es ist wie eine Erlösung für ihn. Ich war schon stolz und glücklich, dass er am Start stand und Rennen fahren kann. Dass er jetzt auch gewinnt, ist unglaublich. Er ist eine Legende. Es war ein sehr schwieriger Sprint, alle sind nach der Strecke erschöpft. Also kein klassischer 'Sprint a deux'. Dieser Rennverlauf ist auch so, wie Pogacar seine Rennen gewinnen kann. Er ist der beste Fahrer der Welt und hat das auch heute gesagt, also ist es für UAE logisch, so zu fahren. Wir mussten hinterherfahren und Jonas gelang das, das macht ihn zu einer noch größeren Legende.“

Frans Maasen (Visma – Lease a Bike / sportlicher Leiter / Eurosport):
"Nach der harten Zeit nach der Baskenland-Rundfahrt kann ich gar nicht glauben, dass wir jetzt hier sind – mit einem Sieg. Noch dazu einem auf diese Art errungenen Sieg, Jonas musste zurückkommen, nachdem er abgehängt war. Das zeigt, was für ein großartiger Sportler er ist. Wir haben mit einer Attacke von Tadej Pogacar gerechnet. Wir sind ruhig geblieben und wurde konnte sich auch dank dem Coaching von Grischa Niermann wieder zu Tadej zurückarbeiten. Er sieht aus wie so ein unschuldiger netter Junge, aber Jonas ist ein Riesensportler, ein großartiger Kämpfer."

Joao Almeida (UAE Team Emirates) / Etappensechster / Eurosport):
"Es war sehr hart heute, den ganzen Tag wurde sehr schnell gefahren. Wir wollten den steilsten Anstieg voll fahren, das war unser Plan. Wir wollten den Etappensieg und die Bonussekunden. Jeder im Team hat heute sehr gut gearbeitet. Heute habe ich mich nicht so gut gefühlt. Es war auch sehr warm, ein langer Tag, ein sehr harter Arbeitstag."

Derek Gee (Israel - PremierTech / Etappenzwölfter / Eurosport):
“Es war absurd heute, es hat einfach nicht aufgehört. Jeder dachte, es wird ein Tag für eine Ausreißergruppe – außer UAE. Sie haben alles neutralisiert, es hat eine Ewigkeit gedauert, bis eine Gruppe stand. Als es dann so weit war, waren alle schon komplett im Eimer und es war Zeit für das Finale. Erbarmungslos war das. Ich dachte, ich hätte schlechte Beine, aber alle waren komplett am Limit. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Tour bisher. Ich wollte Etappensiege jagen, jetzt stehe ich in den Top Ten.“ 

Romain Bardet (Team dsm – firmenich PostNL / Lokalmatador / Eurosport):
“Das war eine tolle Erfahrung heute, so viele Menschen sind rausgekommen. Ich hatte einen Defekt nach 75 Kilometern, das hat es etwas schwer gemacht für mich, aber ich konnte das heute richtig genießen. Ich hatte einen unvergesslichen Tag. Mit wurde ein paar Kilometer vorher gesagt, dass es verrückt würde, aber am Anstieg war es dann wirklich unglaublich – so viele Leute, die mit mir gefeiert haben“

Grischa Niermann (Sportdirektor Visma – Lease a Bike / Mixed):
“Dieser Sieg ist sehr wichtig für Jonas. Das war vielleicht sein schönster Sieg überhaupt, er gewinnt ja nicht so oft einen Bergaufsprint gegen Tadej. Wir wussten, dass die Attacke (von Pogacar) kommen würde und da konnte Jonas nicht folgen. Am Ende war es vielleicht sogar besser, denn wenn er ihm gefolgt wäre, hätte er die Etappe vielleicht nicht gewonnen.

Rolf Aldag (Sportlicher Leiter Red Bull – Bora - hansgrohe / Mixed):
“Jeder Fahrer hatte heute einen stressigen Tag. Wir haben das ganz gut hinbekommen. Primoz (Roglic) wollte heute bei den besten sein, und er war nah dran. Wir können Richtung Pyrenäen zuversichtlich sein. Ein Sturz ist immer ein riesiger Stress, wenn man das mitbekommt. Aber dann haben wir ihn losfahren sehen und er ist auch wirklich hart im Nehmen. Die verletzte Schulter hat es nicht erwischt. Der Sturz passierte 1,5 Kilometer vor dem Ziel und es gibt eine 3-Kilometer-Regel, also wird er mit der gleichen Zeit wie Remco Evenepoel gewertet. Das finde ich eine gute Entscheidung."

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

21.07.2024Pogacar macht mit Zeitfahr-Triumph das Giro-Tour-Double klar

(rsn) –Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nach 2020 und 2021 zum dritten Mal die Tour de France gewonnen. Im Abschlusszeitfahren über 33,7 Kilometer von Monaco nach Nizza holte sich der Slowene

Weitere Radsportnachrichten

23.10.2024Koerdt wird Profi bei dsm, U23-Europameisterin van Rooijen zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.10.2024Wechsel zu Movistar: Für Reusser bricht eine neue Ära an

(rsn) - Marlen Reusser wird am Jahresende SD Worx – Protime verlassen und ihre Karriere beim Movistar Team fortsetzen. Wie der von Sebastian Unzué geleitete spanische Frauen-Rennstall mitteilte, h

23.10.2024WM-Dritte Pieterse steigt erst Mitte Dezember in Cross-Saison ein

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) wird erst Mitte Dezember ihr erste Rennen des Cross-Winters 2024/35 bestreiten. Wie die diesjährige WM-Dritte mitteilte, sei der Saisoneinstieg beim X2O

23.10.2024Ineos krempelt Struktur und Sportliche Leitung um

(rsn) – Schon seit einigen Jahren haben UAE Team Emirates und Visma – Lease a Bike dem früheren Platzhirsch Ineos Grenadiers bei den großen Rundfahrten den Rang abgelaufen. Die Saison 2024 stell

23.10.2024Im Überblick: Die Transfers der Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c

22.10.2024Giro d´Italia 2025 mit Ankunft in Sestriere und zwei Zeitfahren

(rsn) - Die Route des 108. Giro d’Italia (9. Mai – 1. Juni 2025) wird erst am 12. November bekanntgegeben. Aber auch diesmal kursieren schon vor der offiziellen Präsentation zahlreiche Meldungen

22.10.2024Iserbyts Sperre einen Tag kürzer als angenommen

(rsn) – Nach seinem Ausraster gegen Ryan Kamp beim Cross in Beringen wird Eli Iserbyt offenbar nur zwei statt wie zunächst angenommen drei Rennen aussetzen müssen. Wie sein Team Pauwels Sauzen - B

22.10.2024Corratec - Vini Fantini hat keine Chance auf Giro-Wildcard

(rsn) – Corratec - Vini Fantini hat keine Chance auf eine Teilnahme am Giro d´Italia 2025. In der aktuellen UCI-Team-Weltrangliste wird der italienische Zweitdivisionär nur auf Rang 41 geführt. N

22.10.2024Schnapka: “Sind sportlich wieder da, wo unser Anspruch liegt“

(rsn) – Bike Aid gehört auch international zu den dominierenden Kontinental-Mannschaften und war in der abgelaufenen Saison das im UCI-Ranking bestplatzierte deutsche Team. Im Interview mit RSN bl

21.10.2024Pogacar: “Grand-Tour-Triple ist machbar“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) blickt auf eine denkwürdige Saison zurück. Der 26-jährige Slowene gewann als erster Fahrer seit Marco Pantani 1998 – Pogacars Geburtsjahr – die Gesam

21.10.2024An der Sprachbarriere gescheitert: Cavagna verlässt Movistar

(rsn) - Trotz eines noch bis Ende 2026 gültigen Vertrags wird Rémi Cavagna das spanische Movistar-Team bereits zum Saisonende verlassen. Dies bestätigte der 29-jährige Franzose in einem Interview

21.10.2024Red Bull: Neues U23-Team mit elf Rookies und Konti-Lizenz

(rsn) – Angeführt von Juniorenweltmeister Lorenzo Finn und dem letztjährigen Silbermedaillengewinner Paul Fietzke wird das U23 Development Team von Red Bull – Bora – hansgrohe seine erste Sais

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine