Van Aert übernimmt Rot, Roglic neuer Sechster

Nach 366 Tagen sprintet Groves bei der Vuelta wieder zum Sieg

Foto zu dem Text "Nach 366 Tagen sprintet Groves bei der Vuelta wieder zum Sieg"
Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. | Foto: Cor Vos

18.08.2024  |  (rsn) – Fast genau ein Jahr nach seinem Sieg zum Abschluss der Spanien-Rundfahrt 2023 hat Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) die 2. Etappe der 79. Vuelta a Espana für sich entschieden. Das 194 Kilometer lange Teilstück mit Start in Cascais endete nach 5:12:55 Stunden mit knapp einer Stunde “Verspätung“ in Ourem. Dort sprintete Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf den zweiten Platz, wodurch der Belgier die Gesamtführung von Auftaktsieger Brandon McNulty (UAE Team Emirates) übernahm. Tagesdritter wurde der Neuseeländer Corbin Strong (Israel – Premier Tech) vor dem Spanier Pau Miquel (Kern Pharma) und dem Belgier Lennert van Eetvelt (Lotto – Dstny),

“Es war ein schweres Jahr für mich. Ich hatte bis heute noch nicht gewonnen. Aber ich kam hier supermotiviert her, um das zu ändern. Ich muss meinem Team für eine starke Vorstellung danken“, berichtete der 25-jährige Groves im Ziel-Interview nach seinem insgesamt fünften Tageserfolg bei der Vuelta. Wenig zu dieser Vorstellung beitragen konnten Maurice Ballerstedt und Edward Planckaert: “Meine beiden Leadout-Fahrer hatten im Finale Probleme mit dem Rad. Ich denke, sie sind in ein Schlagloch gefahren“, erzählte der Sieger.

So orientierte sich Groves an van Aert, dem nach dem sturzbedingten Ausscheiden von Dylan van Baarle nur noch Edoardo Affini für die Sprints zur Seite steht. “Normalerweise wäre Wout wohl an meinem Hinterrad gewesen, aber heute musste ich es umdrehen“, analysierte der Alpecin-Profi, der problemlos vom Hinterrad des Belgiers zum Tagessieg spurtete.

Der war im Ziel nicht zu 100 Prozent glücklich, zumal er sich schon im Zeitfahren der 1. Etappe mit Rang drei hatte begnügen müssen. “Ich wollte die Etappe natürlich gewinnen und mein Team hat einen guten Job gemacht, um den Sprint zu forcieren. Es ist dann etwas unglücklich, um Zweiter zu werden. Auf der anderen Seite wusste ich, dass ein Platz unter den besten Drei für mich das Rote Trikot bedeutet. So ist es letztendlich ein guter Tag“, urteilte van Aert.

Trotz seiner Probleme wurde Ballerstedt auf Rang 20 bester Deutscher. Sein einziger Landsmann in der 89-köpfigen Spitzengruppe war Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe), der im Klassement auf Position zehn kletterte. Sein Kapitän Primoz Roglic machte zwei Positionen gut und ist nun Sechster.

Dank der sechs Bonussekunden für Platz zwei liegt van Aert im Klassement nun drei Sekunden vor McNulty. Das Punkteklassement führt Groves an. Das Bergtrikot eroberte Stefan Küng (Groupama – FDJ). Der Schweizer trug das Wertungstrikot als Tagesvierter des Auftakts, bei dem es keine Bergpunkte zu erobern gab. Küng sicherte sich durch zwei Zähler an der zweiten Wertung einen weiteren Tag im Trikot.

Unvorsichtiger Fan bringt Vacek zu Fall

Bester Nachwuchsfahrer bleibt der Gesamtdritte Mathias Vacek (Lidl – Trek), der an der letzten Bergwertung von einem Zuschauer zu Fall gebracht wurde. “Es ist schön, Radrennen von Nahem zu erleben, aber einige Menschen stehen zu weit auf der Straße. Das ist für uns nicht gut. Ich habe einen Fan berührt und bin gestürzt. Es ist nicht Schlimmes, aber es ist ärgerlich, dass einige Leute nicht aufpassen“, so der Tscheche, der mit Mühe wieder ins Peloton kam, gegenüber Eurosport. Der Crash des 22-Jährigen war an jenem Anstieg nicht der einzige Zwischenfall mit übereifrigen Zuschauern.

So lief die 2. Etappe der Vuelta a Espana:

Gleich nach dem Start setzten sich Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi) und Ibon Ruiz (Kern Pharma) aus dem Feld ab. Maté gewann nach neun Kilometern den Bergpunkt am Alto do Lagoa Azul (4.Kat.), bevor sich die beiden Spanier auf welligem Terrain auf rund drei Minuten von den Verfolgern absetzte.

Visma – Lease a Bike und Alpecin – Deceuninck regulierten im Peloton das Tempo, doch die Niederländer versäumten es, die Lücke vor dem Zwischensprint 53 Kilometer vor dem Ziel komplett zuzufahren. So gewann Maté vor Ruiz, 30 Sekunden später war Groves schneller als van Aert, der so die virtuelle Führung verpasste.

Das Streckenprofil der 2. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter

Drei Kilometer später war es um das Duo geschehen, die folgenden 20 Kilometer kam es zu keinen Attacken. Erst 30 Kilometer vor dem Ziel wagte Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) einen Angriff. Marc Soler (UAE Team Emirates) ging mit, Küng, Kevin Geniets (beide Groupama – FDJ) und ein weiterer Fahrer kamen heran, doch das Quintett wurde kurz danach wieder eingeholt.

Direkt anschließend stand der Alto da Batalha (4.Kat.) auf dem Programm. Durch einen vermutlich von Zuschauern verursachten Sturz fiel der Gesamtzweite Vacek zurück. Wenig später sicherte sich Küng die beiden Bergpunkte. Mit noch 15 zu fahrenden Kilometern kam der Tschechische Zeitfahrmeister wieder ins Feld zurück.

Das fuhr anschließend geschlossen in Richtung Ziel. Zwei Kilometer vor dem Ende stürzten einige Fahrer, unter anderem Max Poole (dsm-firmenich – PostNL), Jhonatan Narvaez und Joshua Tarling (Ineos Grenadiers). Affini zog den Sprint für van Aert an, der als Erster antrat, aber prompt von Groves übersprintet wurde.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.10.2024Simac-Leaderin Bäckstedt ohne Teamkolleginnen

(rsn) - Schlechte Nachrichten gab es schon vor dem Start der 2. Etappe der Simac Ladies Tour für Auftaktsiegerin Zoe Bäckstedt. Die 20-jährige Britin hatte mit Alex Morrice nur noch eine Teamkolleg

25.09.2024Lipowitz: “Hartes Rennen würde mir entgegenkommen“

(rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat die Vuelta a Espana vor knapp drei Wochen auf dem siebten Gesamtrang beendet. Der 24-Jährige glänzte dabei aber auch als Edelhelfer v

20.09.2024Uijtdebroeks beendet eine Saison mit vielen Problemen

(rsn) - Cian Uijtdebroeks wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten, wie der 21-jährige Belgier, der nach langem Hickhack im Winter von Bora – hansgrohe zu Visma – Lease a Bike wechselte

10.09.2024Maté radelt vom Vuelta-Finale 650 km nach Hause nach Marbella

(rsn) – Mit dem Ende der Vuelta a Espana am Sonntag sind auch die Profi-Karrieren von Robert Gesink (Visma – Lease a Bike) und Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi) zu Ende gegangen. Beide best

10.09.2024Vuelta-Sieg Nr. 5? Roglic-Coach verrät zwei wichtigere Ziele

(rsn) – Nach seinem vierten Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana, die gleichzeitig bedeutete, das Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) nun geteilter Rekordhalter der Spanien-Rundfahrt ist,

09.09.2024Roglic überpinselt den dunklen Juli mit strahlendem Rot

(rsn) – Vier Tage weniger als zwei Monate nach dem schmerzhaften Aus von Kapitän Primoz Roglic ist die verkorkste Tour de France für das Team Red Bull – Bora – hansgrohe endlich überpinselt.

09.09.2024Auf den Geschmack gekommen: O´Connor erfindet sich neu

(rsn) - Ben O'Connor hat einiges erlebt bei dieser Vuelta a Espana. Er war im siebten Himmel nach der 6. Etappe, als er als Ausreißer das Rote Trikot holte. Er behielt das 'Rojo' 13 Tage lang, viel l

09.09.2024Roglic rettet sich von der Toilette zum Vuelta-Sieg

(rsn) – 2:36 Minuten Vorsprung auf Ben O'Connor (Decathlon – AG2R) hat Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) am Ende der 79. Vuelta a Espana ins Ziel in Madrid gebracht. Der Slowene hatt

08.09.2024Endlich Küng!

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat zum Abschluss der 79. Vuelta a Espana seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour gefeiert. Im Zeitfahren über 24,6 Kilometer in Madrid war er 31 Seku

07.09.2024Salmonellenvergiftung trifft Red Bull bei der Vuelta

(rsn) - Das Rote Trikot sitzt fest auf Primoz Roglics Schultern, obwohl der Kapitän von Red Bull - Bora - hansgrohe im Finale der 20. Vuelta-Etappe auf gleich drei seiner Helfer verzichten musste. Pa

07.09.2024Die Vuelta-Favoriten lauern, Dunbar profitiert

(rsn) – Eddie Dunbar (Jayco – AlUla) hat das 20. Teilstück der 79. Vuelta a Espana auf dem Picon Blanco gewonnen. Auf der letzten Bergetappe der Rundfahrt fuhr er den Favoriten, die vor sich gege

07.09.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 17. August in Lissabom zur 79. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, vier Österreicher sowie je zwei Schweizer und Luxemburger. Hier

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben, Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

15.06.2025Schwarzbacher gewinnt Auftakt beim Giro Next Gen

(rsn) – Matthias Schwarzbacher (UAE Team Emirates Gen Z) hat in Rho das 8,4 Kilometer lange Auftaktzeitfahren des Giro d'Italia Next Gen (2.2U) gewonnen. Der 19-jährige Slowake war in 9:17 Minuten

15.06.2025Cavallar Dritte und Mitterwallner Sechste bei Pyrenäen-Rundfahrt

(rsn) – Die Baskin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) hat die dreitägige Pyrnäen-Rundfahrt (2.1) gewonnen und damit ihr Potential als Bergfahrerin noch einmal unterstrichen. Nachd

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Angriff aufs Double: Wer schlägt Almeida in der Schweiz?

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)