RSNplusRSN-Rangliste, Platz 18: Max Walscheid

In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache"
Max Walscheid (Jayco - AlUla) bejubelt seinen Sieg beim Omloop van het Houtland am 25. September. | Foto: Cor Vos

20.12.2024  |  (rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen Saison 2023 wieder in die Erfolgsspur zurück. Viel wichtiger war aber, dass er in seinem neuen Umfeld wieder den Spaß am Radfahren fand, der ihm in den beiden Jahren in Frankreich etwas abhanden gekommen war.

“Meine Saisonbilanz fällt sehr positiv aus. Ich fühle mich im Team extrem wohl und wir waren super erfolgreich“, sagte Walscheid radsport-news.com. Der 31-Jährige feierte in der zurückliegenden Saison zwei Siege: einen mit dem Team beim Mannschaftszeitfahren der Slowakei-Rundfahrt (2.1), wo er für einen Tag das Leadertrikot tragen durfte, sowie einen Einzelerfolg, als er den Omloop Houtland Lichtervelde (1.1) vor seinem Teamkollegen Dylan Groenewegen gewann.

Walscheids Saison lief so gut, dass sein bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) auf Etappe 2 nach Sturz erlittener Handgelenksbruch, der ihn zur Aufgabe im Führungstrikot zwang, zur Nebensache wurde. "Das ist ein gutes Zeichen, wenn dieser Sturz durch das Positive überstrahlt wurde“, sagte der 31-Jährige. ___STEADY_PAYWALL___

Pech in Roubaix, Glücksgefühle bei der Ronde

Die erste Saisonhälfte bis zum Giro d`Italia bestritt Walscheid zumeist als Helfer von Caleb Ewan und bekam nur beim GP Denain, den er 2022 gewonnen hatte, und bei Paris-Roubaix, das er im Vorjahr auf Rang acht abschloss, seine Freiheiten. Bei beiden Rennen hatte Walscheid aber Materialpech, so dass nur die Plätze 45 und 49 heraussprangen.

Sein persönliches Highlight im Frühjahr war indes der 20. Platz bei der Flandern-Rundfahrt, bei der er Kapitän Michaels Matthews bis tief ins Finale unterstützt hatte. Matthews fuhr als starker Dritter ins Ziel, wurde später aber relegiert.

Max Walscheid bei der Flandern-Rundfahrt 2024. | Foto: Cor Vos

"Für mich war der 20. Platz eine schöne Platzierung. Aber auch die Art und Weise, die Rolle, die ich für Matthews gespielt habe, war für mich von hohem Wert. Ich konnte mich bis zum dritten Mal Kwaremont für ihn einbringen, das war ein extremes Glücksgefühl, einem Teamkollegen geholfen zu haben, dass er bei einem Monument auf das Podium fährt. Auch wenn er zurückgesetzt wurde, die emotionalen Momente nach der Ziellinie, als wir uns in den Armen gelegen haben, waren eine tolle Erfahrung", so Walscheid.

Reihenweise gute Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte

In der zweiten Saisonhälfte wechselte Walscheid in den Sprintzug von Dylan Groenewegen und profitierte von einer Verletzung des Niederländers, wodurch sich für den Deutschen mehr Freiheiten auftaten. Bei der Renewi Tour (2.UWT) sprintete er auf der 3. Etappe gegen starke Konkurrenz auf Platz drei, bei den anschließenden neun Eintageswettbewerben fuhr Walscheid immer unter die besten 20.

Dabei stachen bei der Straßen-EM der zweite Platz in der Mixed Staffel sowie Rang zehn im Einzelzeitfahren heraus, aber auch Rang zwölf im Straßenrennen konnte sich sehen lassen. Das Highlight im Herbst war natürlich der Sieg beim Omloop Houtland Lichtervelde, aber auch Rang zehn beim Elfstedenrace (1.1) nach 115 Kilometern in einer Fluchtgruppe sowie Rang fünf beim Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) waren gute Ergebnisse.

Sieg als Anfahrer: Max Walscheid (rechts) gewinnt den Omloop van het Houtland vor Kapitän Dylan Groenewegen (links). | Foto: Cor Vos

"Es war tatsächlich schön, mal wieder auf der obersten Stufe das Podiums gestanden zu haben. Aber es hat mir sportlich auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen, als ich eine Zeitlang ohne Sieg dastand. Das war schon ok", so Walscheid.

Auch 2025 sollen Roubaix und die Tour die Highlights werden

Zufrieden war der 31-Jährige auch mit seiner Zeitfahrperformance. Bei der DM wurde er in der Spezialdisziplin Fünfter, seinen zehnten Platz bei der EM bezeichnete er als "solide". Allerdings muss bei Walscheid im Zeitfahren auch von der Strecke her alles passen, um ein Spitzenresultat erzielen zu können. "Ich brauche flache Strecken, um zu performen", so der etwa 90 Kilogramm schwere Heidelberger, der im Kampf gegen die Uhr für sich weiter "Potential" sieht.

Auch das Team hält sowohl im Mannschafts- als auch im Einzelzeitfahren große Stücke auf ihn. Aber "ich werde meine Saison nicht um die Zeitfahren herum planen. Dafür habe ich zu viele andere Aufgaben im Team", erklärte Walscheid, der sich 2025 Paris-Roubaix und die Tour de France als Highlights vornehmen möchte. Dazu will er wieder "mindestens einen Einzelsieg" erringen und im Zeitfahren ein gutes Ergebnis erzielen.

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