Tudor-Kapitän Storer peilt die Top Ten an

Brenner will bei seinem Giro-Debüt Ausreißerchancen nutzen

Von Matthias Seng

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Marco Brenner (Tudor) bei der Teampräsentation zum Giro d´Italia 2025 in Tirana | Foto: Cor Vos

09.05.2025  |  (rsn) – Zum zweiten Giro d’Italia in seiner Geschichte tritt das Schweizer Team Tudor mit großen Ambitionen an. Die Augen sind vor allem auf Michael Storer gerichtet, der nach seinem Gesamtsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) nun auch das Klassement der ersten Grand Tour des Jahres ins Visier nimmt. Im vergangenen Jahr landete der Australier bereits in den Top Ten, diesmal ist seine Form noch besser, wie Storer in einer Pressemitteilung seines Teams bestätigte.

Ich fühle mich großartig. Meine Fitness ist besser als vor jeder Grand Tour, die ich bisher bestritten habe“, sagte der 28-Jährige vor seiner zehnten dreiwöchigen Landesrundfahrt und fügte erläuternd an: “Das kommt von der Erfahrung – ich habe einfach gelernt, Dinge besser zu machen. Seit ich im Team bin, habe ich stetige Fortschritte gemacht. Sie haben mich dabei unterstützt, die Bereiche zu verbessern, die ich verbessern musste.“

Wie gut ihm das gelungen ist, zeigte sich nicht erst bei der Tour of the Alps, sondern schon im März bei Paris-Nizza, wo er als Solist die vorletzte Etappe für sich entschied und schließlich im Schlussklassement den fünften Platz belegte. Sollte es bei der Italien-Rundfahrt in eine ähnliche Richtung gehen, hätte Storer nichts dagegen.

Vor allem aber geht es ihm nach eigenen Worten darum, sein Potenzial auszuschöpfen. “Das kann eine Top-10-Platzierung (im Gesamtklassement, d. Red.), ein Etappensieg oder einfach nur das Durchhalten in schwierigen Momenten sein. Aber natürlich will ich Ergebnisse liefern“, betonte er dann doch, dass sich seine Leistungen auch in Resultaten niederschlagen sollten.

Sein Sportdirektor Matteo Tosatto nannte Storer zwar als Kapitän, doch sei der TotA-Sieger “nicht unsere einzige Trumpfkarte. Wir streben auch Etappensiege an, und wir haben mehrere Fahrer, die diese Chancen nutzen können“, sagte der italienische Ex-Profi.

Einer derjenigen, die Tosatto dabei im Auge hat, ist Marco Brenner, der nach seinem Grand-Tour-Debüt bei der Vuelta 2022 vor seiner zweiten dreiwöchigen Rundfahrt steht. Der Deutsche Meister zeigte sich in dieser Saison ebenfalls schon in guter Verfassung, was er unter anderem mit Platz zwei bei der Faun-Adreche Classic oder Gesamtrang sechs bei der Abruzzen-Rundfahrt beweisen konnte.

Brenner, Krieger und Stork bilden starke deutsche Fraktion

“Ich freue mich sehr, wieder bei einer Grand Tour dabei zu sein“, sagte Brenner, der mit seinen 22 Jahren der jüngste Fahrer im achtköpfigen Tudor-Aufgebot ist und der seit Anfang 2024 für den von Fabian Cancellara geleiteten Rennstall mit zunehmendem Erfolg unterwegs ist. “Die letzten Jahre hatten Höhen und Tiefen, aber ich bin daran gewachsen. Ich bin zuversichtlich und in guter Form – und bereit, Ausreißerchancen zu nutzen“, so der Augsburger.

Mit Routinier Alexander Krieger und Florian Stork werden zwei weitere Deutsche im Tudor-Trikot die 108. Italien-Rundfahrt bestreiten. Gleich drei Fahrer dagegen stehen vor dem Grand-Tour-Debüt: die beiden niederländischen Sprinter Rick Pluimers und Maikel Zijlaard sowie der Schweizer Yannis Voisard, der im Hochgebirge Storers wichtigster Helfer sein dürfte. “Beim Giro mitzufahren war schon immer ein Traum von mir“, sagte der 26-Jährige. “Ich bin hier, um zu lernen und Michael in den nächsten drei Wochen auf jedem Schritt seines Weges zu unterstützen, besonders bei den Bergetappen.“

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