UAE Emirates baut Erfolgsbilanz weiter aus

McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied"
Brandon McNulty (UAE - Emirates - XRG) mit der Siegertrophäe der Tour de Pologne (2.UWT). | Foto: Cor Vos

11.08.2025  |  (rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs dachte der US-Amerikaner vor allem an seinen schwer verletzten Teamkollegen Filippo Baroncini, der nach einem Sturz während der 3. Etappe der Rundfahrt im Krankenhaus liegt und in ein künstliches Koma versetzt wurde. Der Italiener befinde sich aber nicht in Lebensgefahr.

“Wir sind die ganze Woche mit den Gedanken bei ihm gewesen“, sagte McNulty. “Dieser Sieg ist für ihn.“ Baroncini krachte bei seinem Unfall gegen eine Wand und zog sich neben einem Schlüsselnbeinbruch auch Frakturen im Gesicht und an einem Halswirbel zu. Die Gesichtsverletzungen zwangen die Ärzte zu dem Schritt ins künstliche Koma, da absolute Immobilität für die Heilung erforderlich sei. Inzwischen befindet sich der Italiener im Niguarda-Krankenhaus in Mailand, wo er ein weiteres Mal operiert wurde.

“Die ganze Woche über haben alle unsere Fahrer nach ihm gefragt“, sagte auch der Teammanager Mauro Gianetti. “Und ich habe die Jungs hier in Polen sehr mitfühlend gesehen. Unser Team ist voller Emotionen, und in diesen Tagen war die Stimmung düsterer als sonst. Alle wollten das Rennen für ihn gewinnen.“ Auch der Schweizer widmete den Sieg Baroncini. “Wir haben keine Lust zu feiern. Der größte Sieg ist der Transport von Filippo nach Mailand.“

UAE auf historischen Pfaden

Auch wenn dem Team nach der schweren Verletzung ihres Mannschaftskollegen nicht nach Feiern zumute ist, so war der Doppelschlag von McNulty zum Abschluss der Polen-Rundfahrt ein historischer Erfolg für die Equipe. Es waren der 71. Und der 72. Saisonsieg für das Team aus den Emiraten, der Bestwert von 81 Siegen aus dem Vorjahr scheint in greifbarer Nähe. Und auch der Allzeit-Rekord ist noch immer möglich: Columbia – HTC gewann mit Mark Cavendish, André Greipel und Co. im Jahr 2009 85 Rennen.

Tadej Pogacar ist wie im Vorjahr für den Großteil dieser Siege verantwortlich – der Weltmeister steht derzeit bei 16 Erfolgen, aber er sorgt bei Weitem nicht allein für die Rekorde. McNulty ist der 20. Fahrer der Equipe mit einem Sieg in diesem Jahr. Das stellt den Rekord des Teams aus dem Jahr 2024 ein. 21 Sieger von einer Mannschaft in einem Jahr gab es bisher noch nicht – Fahrer wie Nils Politt, Florian Vermeersch oder Mikkel Bjerg könnten einen neuen Bestwert aufstellen – sie haben bisher noch keinen Sieg feiern können.

Die Saison der Superlative für UAE geht noch weiter: Von zwölf WorldTour-Rundfahrten in diesem Jahr gewann die Equipe neun – nur Visma – Lease a Bike (zwei) und Red Bull – Bora – hansgrohe konnten sich in die Siegerliste eintragen. Bei der Vuelta (2.UWT) soll die Siegesserie mit Joao Almeida oder Juan Ayuso fortgesetzt werden.

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