Pogacar, Roglic und Vingegaard die letzten Sieger

Tirreno - Adriatico im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Tirreno - Adriatico im Rückblick: Die letzten zehn Jahre"
Primoz Roglic, der Tirreno-Sieger von 2019 und 2023 | Foto: Cor Vos

07.03.2025  |  (rsn) - Praktisch parallel zu Paris - Nizza findet mit Tirreno - Adriatico (2.UWT) jährlich ein weiteres Etappenrennen an, bei dem sich zum einen die Favoriten für Mailand-Sanremo einem letzten Formtest unterziehen, zum anderen wird es aber auch einer der ersten Schlagabtausche der Klassementfahrer, die im weiteren Saisonverlauf bei den Grand Tours um die Siege streiten.

50. Tirreno - Adriatico 2015: Nairo Quintana
Nach Platz zwei im Vorjahr sicherte sich Nairo Quintana (Movistar) dieses Mal den Sieg. Nach sieben Teilstücken lag der Kolumbianer 18 Sekunden vor Bauke Mollema (Trek Factory Racing) und 31 vor Rigoberto Uran (Etixx - Quick-Step). Die Vorentscheidung über den Gesamtsieg war auf der 5. Etappe mit der Bergankunft in Terminillo gefallen, wo Quintana als Solist mit 41 Sekunden Vorsprung auf Mollema gewann. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte Gerald Ciolek (MTN - Qhubeka), der auf der 6. Etappe hinter Peter Sagan (Tinkoff - Saxo) Zweiter wurde. Das abschließende Einzelzeitfahren ging an den Schweizer Fabian Cancellara (Trek Factory Racing).

Zur Sonderseite:

51. Tirreno - Adriatico 2016: Greg Van Avermaet
Die vom Profil her leichteste Austragung der letzten Jahre ging an Greg Van Avermaet (BMC Racing). Der Belgier hatte nach sieben Teilstücken einen Minivorsprung von einer Sekunde auf Peter Sagan (Tinkoff) ins Ziel gerettet. Das Gesamtpodium komplettierte der Luxemburger Bob Jungels (Etixx - Quick-Step). Dabei profitierte Van Avermaet von der schneefallbedingte Absage der Königsetappe mit Ziel am Monte San Vicino. Der Belgier übernahm am Tag darauf mit seinem Etappensieg in Cepagatti die Gesamtführung und rettete diese im abschließenden Einzelzeitfahren, in dem Tony Martin (Etixx - Quick-Step) beim Sieg von Fabian Cancellara (Trek - Segafredo) Dritter wurde, ins Ziel.

Zur Sonderseite:

52. Tirreno - Adriatico 2017: Nairo Quintana
Zwei Jahre nach seinem ersten Coup ließ Nairo Quintana (Movistar) seinen zweiten Tirreno-Sieg folgen. Dieses Mal hatte der Kolumbianer 25 Sekunden Vorsprung auf Rohan Dennis (BMC) und 36 auf Thibaut Pinot (FDJ). Auch bei der diesjährigen Austragung legte Quintana den Gesamtsieg mit seinem Soloerfolg bei der Bergankunft am Terminillo. Durch seinen Sieg im abschließenden Einzelzeitfahren konnte sich Dennis noch auf Platz zwei im Klassement vorschieben.

Zur Sonderseite:

53. Tirreno - Adriatico 2018: Michal Kwiatkowski
Nach zwei Gesamtsiegen bei Paris - Nizza schlug Michal Kwiatkowski (Sky) nun erstmals bei Tirreno - Adriatico zu. Der Pole wies nach sieben Etappen einen Vorsprung von 24 Sekunden auf Damiano Caruso (BMC) auf, Rang drei ging an seinen Teamkollegen Geraint Thomas, der 32 Sekunden Rückstand hatte. Für die deutschen Erfolgserlebnisse sorgte Marcel Kittel (Katusha - Alpecin), der das zweite und das sechste Teilstück für sich entschied. Kwiatkowski selbst konnte sich nicht in die Liste der Etappensieger eintragen, fuhr aber auf den anspruchsvollen Etappen konstant vorne rein, wodurch er auf der 5. Etappe auch die Gesamtführung übernommen hatte, die er bis ins Ziel brachte.

Zur Sonderseite:

54. Tirreno - Adriatico 2019: Primoz Roglic
Im Vorjahr noch Tirreno-Etappensieger, gelang Primoz Roglic (Jumbo - Visma) 2018 sein erster Gesamtsieg bei der siebentägigen Fernfahrt. Dabei entwickelte sich Tirreno zu einem wahren Sekundenkrimi, den der Slowene am Ende mit einer Sekunde Vorsprung gegen Adam Yates (Mitchelton - Scott) zu seinen Gunsten entschied, während Jakob Fuglsang (Astana) als Gesamtdritter 30 Sekunden Rückstand aufwies. Yates hatte bereits am zweiten Tag die Gesamtführung übernommen und war mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf Yates in das abschließende Einzelzeitfahren gegangen. Hier war Roglic allerdings 26 Sekunden schneller als der Brite und sichere sich so den Gesamtsieg.

Zur Sonderseite:

55. Tirreno - Adriatico 2020: Simon Yates
Was seinem Zwillingsbruder Adam im Vorjahr noch knapp verwehrt geblieben war, holte nun Adam Yates (Mitchelton - Scott) nach. Bei der wegen der Corona-Pandemie auf den September verschobenen, dieses Mal acht Etappen umfassenden Fernfahrt hatte der Brite am Ende 17 Sekunden Vorsprung auf Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und 29 auf den Polen Rafal Majka (Bora - hansgrohe). Yates legte den Grundstein für seinen Gesamterfolg mit seinem Solosieg an der Bergankunft in Sassotetto. Für die deutschen Starter war die Fernfahrt erfolgreich gestartet, so gewann Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) die ersten beiden Etappen und trug für zwei Tage das Führungstrikot und gewann am Ende die Punktewertung.

Zur Sonderseite:

56. Tirreno - Adriatico 2021: Tadej Pogacar
Wieder in den März zurückgekehrt und auf sieben Tagesabschnitte reduziert, bot Tirreno - Adriatico 2021 die große Bühne für Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene siegte mit deutlichen 1:03 Minuten Vorsprung auf Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und sogar 3:57 Minuten vor Mikel Landa (Bahrain - Victorious), der das Podium komplettierte. Pogacar stürmte mit seinem Soloerfolg bei der Bergankunft in Prati di Tivo an die Spitze der Gesamtwertung und baute die Führung an den nachfolgenden Tagen sukzessive aus.

Zur Sonderseite:

57. Tirreno - Adriatico 2022: Tadej Pogacar
Erstmals seit Vincenzo Nibali, der 20212 und 2013 gewann, gelang einem Fahrer bei Tirreno - Adriatico die Titelverteidigung. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) lag dieses Mal in der Endabrechnung sogar deutliche 1:52 Minuten vor dem Gesamtzweiten Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma). Wie im Vorjahr komplettierte Mikel Landa (Bahrain - Victorious / +2:33) das Podium. Pogacar übernahm mit seinem Sieg an der Mini-Bergankunft in Bellante die Gesamtführung und baute diese durch seinen Solocoup in Carpegna weiter aus. Für einen perfekten Abschluss aus deutscher Sicht sorgte Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious), der sich in San Benedetto del Tronto den Sprintsieg sicherte.

zur Sonderseite:

58. Tirreno - Adriatico 2023: Primoz Roglic
Nach 2019 konnte Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seinen zweiten Gesamtsieg bei Tirreno - Adriatico einfahren. Der Slowene hatte bei der 58. Austragung 18 Sekunden Vorsprung auf Joao Almeida (UAE Team Emirates) und 23 auf Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers). Eine starke Rundfahrt fuhr Lennard Kämna (Bora - hansgrohe), der mit 34 Sekunden Rückstand Vierter wurde. Der Deutsche war schon zum Auftakt vorne mit dabei, als er im Zeitfahren Zweiter wurde, die gleiche Platzierung fuhr Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious) auf der sprinterfreundlichen 3. Etappe heraus. Danach übernahmen die Bergfahrer um Roglic, der am vierten Tag die Mini-Bergankunft in Tororeto gewann, dadurch aber zumindest noch nicht die Gesamtführung übernehmen konnte. Diese hatte nämlich Kämna übernommen. Am Tag darauf zog Roglic mit seinem nächsten Tagessieg aber am Bora-Profi vorbei und ließ mit einem weiteren Tagessieg auf der 6. Etappe keinen Zweifel aufkommen, dass er die Fernfahrt gewinnen würde.

Zur Sonderseite:

59. Tirreno - Adriatico 2024: Jonas Vingegaard
Nach Tadej Pogacar und Primoz Roglic trug sich mit Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) ein weiterer Grand-Tour-Spezialist in die Siegerliste ein. Der Däne hatte nach sieben Etappen einen Vorsprung von 1:24 Minuten auf Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und 1:52 auf Jai Hindley (Bora - hansgrohe). Bester Deutscher war Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) auf Platz acht. Für das deutsche Highlight sorgte allerdings Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious), der die 3. Etappe im Sprint für sich entscheiden konnte.

Ayuso hatte das Auftaktzeitfahren gewonnen und die Gesamtführung übernommen.. Mit seinem souverän herausgefahrenen Sieg auf der 5. Etappe eroberte dann aber Vingegaard die Spitze der Gesamtwertung. Mit seinem zweiten Tagessieg in Folge baute er seine Führung weiter aus und ließ sich den Gesamtsieg am Schlusstag nicht mehr nehmen.

Zur Sonderseite

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2025Visma macht sich keine Sorgen wegen Uijtdebroeks‘ Problemen

(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe von Tirreno-Adriatico wieder über Taubheitsgefühle in den Beinen geklagt hatte, stieg Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) am letzten Tag der italien

17.03.2025Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren

(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt – trotz Sturz. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) zwei Etappen und die Punktewertung gewonnen. Sein Fokus richtet sich nun auf

17.03.2025Kronprinz Ayuso setzt ein starkes Zeichen Richtung Giro

(rsn) – In einer Radsport-Welt, die von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) beherrscht wird, muss man das Maximum aus seinen Gelegenheiten herausholen. Wenn man dazu noch ein Teamkollege des Sl

16.03.2025Bennett sprintet beim Tirreno-Finale in die Weltelite zurück

(rsn) - Jonathan Milan (Lidl – Trek) sah schon wie der sichere Sieger der Abschlussetappe des Tirreno Adriatico in San Benedetto del Tronto aus, da flog auf der rechten Bahn noch ein Mann in der bla

16.03.2025Bei Kälte und Regen: Ayuso holt sich den Dreizack vor Ganna

(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat sich nach der Baskenland-Rundfahrt im letzten Jahr bei Tirreno-Adriatico seinen zweiten Gesamtsieg in der WorldTour gesichert. Auf den abschließend

16.03.2025Uijtdebroeks: Taubheitsgefühle in den Beinen sind wieder zurück

(rsn) – Zu Beginn der Saison schien es, als ob Cian Uijtdebroeks seine gesundheitlichen Probleme des vergangenen Jahres überwunden hätte. Der Belgier musste im vergangenen Herbst die Vuelta a Esp

16.03.2025Viel investiert, nicht gewonnen und trotzdem zufrieden

(rsn) - Nein, Red Bull – Bora - hansgrohe besteht bei Tirreno – Adriatico nicht nur aus Roger Adria. Der Spanier steuerte bei der 60. Ausgabe der Fernfahrt bisher die Etappenplatzierungen 3, 5 und

15.03.2025Highlight-Video der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Nachdem er sich bei Tirreno-Adriatico im vergangenen Jahr Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben musste, ist Juan Ayuso (UAE Team Emirates – XRG) auf bestem Weg, sich b

15.03.2025Ayuso krönt sich auf der Königsetappe, Hindley Dritter

(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat die Königsetappe der 60. Ausgabe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Nach 163 Kilometern war er bei der Bergankunft in Frontignano acht Sekunde

15.03.2025Van der Poel hadert mit verpasstem Sieg – aber die Form stimmt

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) war auf der anspruchsvollen 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) der Schnellste im Sprint einer reduzierten Favoritengruppe. Zum Sieg reichte es

15.03.2025Ganna kämpft mit Thomas´ Motivationshilfe um Tirreno-Sieg

(rsn) – Seit dem Auftaktzeitfahren trägt Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) das Blaue Trikot des Gesamtführenden bei der 60. Austragung von Tirreno-Adriatico (2.UWT). Und der 28-jährige Piemontese

14.03.2025Ausreißer Dversnes gibt van der Poel & Co. das Nachsehen

(rsn) – Lange sah es auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) so aus, als würden die Favoriten den Tagessieg unter sich ausmachen, doch letztendlich gab ihnen Ausreißer Fredrik Dversnes (Un

Weitere Radsportnachrichten

17.04.2025Koech lässt Lotto - Kern Haus in Frankreich jubeln

(rsn) - Silas Koech hat seinem neuen Team Lotto – Kern Haus - PSD Bank den ersten UCI-Sieg der Saison 2025 beschert. Der 21-jährige Rheinbacher entschied in Frankreich die 2. Etappe der 64. Tour du

17.04.2025Zimmermann holt sich auf Königsetappe das Führungstrikot

(rsn) – Edison Alejandro Callejas (Petrolike) hat auf der Königsetappe des 7. Giro d´Abruzzo (2.1) seinen ersten Sieg bei den Profis eingefahren. Der 24-jährige Kolumbianer setzte sich über 160

17.04.2025Top-Trio um Comebacker Evenepoel mit den größten Siegchancen

(rsn) – Derart viel Aufmerksamkeit wie in diesem Jahr gab es schon lange nicht mehr für den Pfeil von Brabant. Zwar ist das Rennen der Pro-Kategorie regelmäßig die letzte Chance für einen Formch

17.04.2025Cosnefroy auch zu den Ardennenklassikern noch nicht fit

(rsn) – Ebenso wie Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat Benoit Cosnefroy (Decathlon - AG2R La Mondiale) noch kein Rennen im Jahr 2025 bestritten. Der 29-jährige Franzose laboriert seit Läng

17.04.2025Wie bei den Frauen: Cauberg wieder finaler Anstieg im Männerrennen

(rsn) – Mit der Übernahme des Amstel Gold Race durch Rennveranstalter Flanders Classic zu dieser Saison gibt es diesmal bei den Männern eine entscheidende Änderung: Der Cauberg wird wieder zum le

17.04.2025Pogacar zur Vuelta? Guillén setzt auf das Prinzip Hoffnung

(rsn) – Mit der Tour de France im Juli und der Straßen-WM im September hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) seine Highlights für die zweite Saisonhälfte benannt. Ob der Weltmeister auch

17.04.2025Limburg-Stürze: “Diese Ankunft war einfach super unsicher“

(rsn) – In einer der letzten Kurven der Ronde van Limburg (1.1) kamen mehrere Fahrer von der Strecke ab und stürzten hinter den Barrieren inmitten von Zuschauen. Dabei verletzten sich zwei Profis d

17.04.2025Van der Poel gibt MTB-Saisoneinstand in Deutschland

(rsn) – Nach seinem dritten Triumph bei Paris-Roubaix legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) eine Pause auf dem Straßenrad ein. Die Zeit bis zur Tour de France – nach jetzigem Stand s

17.04.2025Evenepoel: “Ich habe sehr an meiner Zukunft gezweifelt“

(rsn) – Nach dem zweiten schweren Sturz seiner Karriere und einer monatelangen Regenerationsphase bestreitet Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Brabantse Pijl (1.Pro) sein erstes Radrennen

16.04.2025Amstel Gold Ladies Edition im Rückblick: Die letzten 8 Jahre

(ran) - Das Amstel Gold Race der Frauen wurde erstmals 2001 ausgetragen. Nach drei Editionen wurde das niederländische Eintagesrennen aber wieder eingestellt und erst zur Saison 2017 wiederbelebt. Se

16.04.2025Rutsch: “Ich habe das wirklich gebraucht“

(rsn) – Beim 122. Paris-Roubaix (1.UWT) fuhr Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty)  bei einem “Ritt auf Messers Schneide“ ein Ergebnis heraus, “dass der Kopf dingend brauchte“, wie er RSN b

16.04.2025Fretin stürmt auf Aniolkowskis Rad zum ersten Sieg in der Heimat

(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die Ronde van Limburg (1.1) für sich entschieden. Der 24-jährige Belgier setzte sich bei seinem dritten Saisonsieg nach 178,6 Kilometern von Hasselt nach Tongere

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Il Giro Abruzzo (2.1, ITA)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)