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03.10.2025 | (rsn) - Kurzzeitig durfte Linda Riedmann beim U23-Straßenrennen der Frauen hoffen, ihr Trikot der amtierenden Deutschen Meisterin gegen das der Europameisterin zu tauschen. Im Schlussanstieg, rund 10 Kilometer vor dem Ziel wurde sie aber gestellt und kam mit 25 Sekunden Rückstand auf die Gewinnerin Paula Blasi als Fünfte über den Zielstrich.
Die respektable Platzierung war das Ergebnis eines gut ausgeführten Plans, mit dem die drei deutschen Starterinnen in der Ardèche an den Start gingen. Auf dem nur 85 Kilometer langen, aber hügeligen Kurs sollte Justyna Czapla so lange wie möglich an den Anstiegen mithalten, während Selma Lantzsch und Linda Riedmann früh in die Fluchtgruppe sollten.
___STEADY_PAYWALL___“Als ich hier angereist bin, hatte ich eigentlich nicht so eine genaue Idee, was vom Ergebnis her drin ist. Wir sind gestern die Runde abgefahren und ich war schon ein bisschen geschockt, wie steil die Berge sind“, erzählte Riedmann RSN nach dem Rennen. Der 85 Kilometer lange Kurs bestand aus zwei kurzen Schleifen mit dem Val d'Enfer zu Beginn, einer großen Runde mit langem Anstieg und dem Val d'Enfer in der Mitte und zum Abschluss noch einmal der kurzen Schleife. Viermal führte die Strecke insgesamt über den Scharfrichter, der dem Rennen seinen Stempel aufdrücken sollte.
Linda Riedmann bei der EM als Solistin | Foto: Cor Vos | Foto: Cor Vos
Denn bereits an der zweiten Passage am Val d’Enfer“ attackierte die 22-Jährige und löste sich gemeinsam mit der Französin Solene Muller. "Ich habe mir eigentlich schon die zweite Runde an dieser Gegenwelle ausgesucht, um anzugreifen und hab das dann auch so durchgezogen.“, so Riedmann. Das Duo harmonierte, verschaffte sich einen stabilen Vorsprung und fuhr zusammen in den langen Anstieg. “Ich war dann ziemlich am Leiden am langen Berg und habe schon davor gemerkt, dass sie in der Abfahrt nicht so gut runterkommt. Ich dachte dann, dass ich jetzt aber den Vorsprung mitnehmen muss, den ich in der Abfahrt rausfahren kann, und bin dann alleine weiter.”
Nachdem sie sich in der Abfahrt gelöst hatte, hielt die Visma - Lease a Bike Fahrerin den Vorsprung auf die Verfolgerinnen zunächst stabil und lag 1:15 Minuten vor Muller sowie 1:45 Minuten vor einer knapp 15-köpfigen Verfolgergruppe. “Der Vorsprung war eigentlich die ganze Zeit relativ konstant. Da hatte ich schon kurz Hoffnung, dass es reicht.”
Bei der vierten Überfahrt am Val d’Enfer wurde sie doch gestellt und musste eine vierköpfige Gruppe ziehen lassen. Trotz ihrer knapp 50 Kilometer langen Flucht verlor sie auf den letzten 10 Kilometern aber nur wenig Zeit und zeigte sich im Ziel mit dem Ergebnis sehr zufrieden: “Wenn ich in der Gruppe gewartet hätte, wäre es auf jeden Fall kein fünfter Platz gewesen. Deswegen denke ich schon, dass ich zufrieden sein kann. Die Ausgangslage war während des Rennens echt gut und der fünfte Platz ist, glaube ich, das Beste, was ich jetzt rausholen konnte."