Turbulente 30 Sekunden Sorgen in Essen für Entscheidung

Sweeck schreit Vandebosch zum ersten Profisieg

Von Kevin Kempf

18.10.2025  |  (rsn) – Toon Vandebosch (Crelan – Corendon) hat beim Exact Cross im belgischen Essen seinen ersten Profisieg gefeiert. Der Belgier profitierte dabei von einem Gerangel zwischen Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) und Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck), wobei Letzterer stürzte und der andere einen Platten davontrug. Victor van de Putte (Deschacht – Hens) landete so auf dem zweiten Platz, Vandeputte wurde im Sechsersprint noch Dritter vor Wout Janssens (Cyclis VDP) und Cameron Mason (Seven).

Eine Stunde passierte fast nichts, dann alles auf einmal. “Er rief ‘Fahr! Fahr!‘“, blickte Vandebosch zurück. Sein Kapitän Sweeck hatte ihn zum Überholen animiert, nachdem er selbst gerade die Spitzenposition übernommen hatte. “Laurens hatte sich einen Platten geholt, als er Niels passierte. Als ich an ihm vorbeikam, war klar, dass ich gewinnen würde“, so der Sieger im Ziel-Interview.

Völlig überraschend kommt der erste Profisieg des 26-Jährigen nicht, denn beim Exact Cross in Meulebeke wurde er bereits Fünfter. “Meine Form war letzten Monat schon gut. Ich hoffte schon aufs Podium, aber Niels und Sweeck sind natürlich schon stark“, erzählte Vandebosch.

Mason eröffnete das Rennen stark und löste sich gegen Ende der Auftaktrunde aus dem Peloton und wurde Mitte des dritten Umlaufs von einem von Sweeck angeführten Quintett wieder gestellt. Im letzten Renndrittel stieß auch noch der Spanier Kevin Suarez hinzu, der aber kurz vor dem Läuten der Glocke abreißen ließ.

Die Entscheidung fiel in den abschließenden 30 Sekunden. Vandeputte fuhr an der Spitze, als Sweeck in eine der letzten Kurven probierte innen vorbei zu kommen. Dabei ging beiden der Platz aus und Vandeputte stürzte. Nur wenige Sekunden danach flog der neue Spitzenreiter aus der Kurve. Er konnte die Linie wegen eines platten Vorderreifens nicht halten, wie später deutlich wurde. Vandebosch fuhr an seinem Teamkollegen vorbei und gewann.

Vandeputte war nach dem Vorfall zunächst erzürnt, gab sich im Ziel-Interview dann aber sportlich und selbstkritisch. “Ich hätte die Innenbahn schließen müssen, sodass er nicht vorbei kann. Es war vielleicht nicht das sauberste Manöver, aber in einem Cross wie diesem muss man wohl mit harten Bandagen fahren“, meinte der Weltranglistenvierte, der letztendlich sogar noch aufs Podium durfte. “Ich denke, dass ich einen Preis gewinnen sollte für den Fahrer, der am schnellsten wieder aufs Rad gesprungen ist,“ lachte der Alpecin-Profi.

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