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01.11.2025 | (rsn) – Obwohl der Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) den Crosssport seit fast einem Jahrzehnt schon dominiert, so schlägt das Herz dieser Disziplin in Flandern. Das muss auch der Radsportweltverband UCI anerkennen, obwohl er beständig daran arbeitet, den Cyclocross weltweit zu etablieren. Es gab bereits einige Weltcups in den USA und in Europa sind Tabor oder Benidorm bekannte Ausrichterorte mit einem exzellenten Ruf.
Dennoch sind die Bemühungen der UCI, “Cyclocross auch außerhalb Flanderns populär zu machen“, wie UCI-Sportdirektor Peter Van Den Abeele der Zeitung Het Nieuwsblad sagte, bisher von überschaubarem Erfolg geblieben. “So einfach ist es nicht“, gab der Belgier, in seiner aktiven Zeit unter anderem dreimaliger Koppenbergcross-Sieger, offen zu. “Die Cyclocross-Fahrer hier sind seit Jahren verwöhnt. Sie fahren morgens los und sind abends wieder zu Hause. Deshalb zieht es sie nicht unbedingt ins Ausland. Aber ich erkenne den Wert der flämischen Rennen an. Sie haben Cyclocross groß gemacht.“
Dennoch würde es Van Den Abeele begrüßen, wenn der Kreis der internationalen Wettbewerbe größer wäre: “Zwei weitere große Rennen im Ausland würden für mehr Ausgewogenheit sorgen.“ Um die Attraktivität des Crosssports zu erhöhen, hat die UCI sogar ins Regelwerk eingegriffen: Ab 2027 zählen UCI-Punkte aus anderen Disziplinen auch für die Straße. Das könnte vor allem Rennställe im Kampf um eine WorldTour-Lizenz oder Wildcards dazu bewegen, Fahrer fürs Gelände abzustellen.
“Wout van Aerts UCI-Punkte (im Cyclocross, d. Red.) sind für Visma - Lease a Bike zwar nicht relevant, aber für die kleineren Teams durchaus interessant. Jayco - AlUla hat beispielsweise den Mountainbike-Weltmeister Alan Hatherly im Team. Auch EF Education - EasyPost hat ein Cyclocross-Team gegründet“, sagte Van Den Abeele, der vor allem die Teams der Roodhooft-Brüder als Vorbild hervorhob.
“Sie haben Bahnradfahrer, Mountainbiker und Cyclocross-Fahrer in ihren Reihen. Sie zeigen, dass man als junger Fahrer problemlos in einer Nebendisziplin debütieren und sich trotzdem zu einem Top-Fahrer auf der Straße entwickeln kann“, meinte der Sportdirektor und dürfte dabei vor allem an van der Poel gedacht haben, der fünf Jahre für das Crossteam Corendon fuhr, ehe er 2019 Straßenprofi wurde.
Doch auch Tadej Pogacar fiel Van Den Abeele ein – durchaus überraschend, denn den Namen des viermaligen Toursiegers bringt man nicht unbedingt mit Cross in Verbindung. “Auch Tadej war Cyclocross-Fahrer“, sagte der UCI-Sportdirektor nun aber und meinte dabei die Jahre 2021 und 2022, als Pogacar in Ljubljana, an zwei Crossrennen teilnahm - 2021 siegte er sogar. Nur die fehlende Erlaubnis seines Teams UAE - Emirates - XRG halte ihn davon ab, sich im Winter häufiger im Cross zu versuchen.