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02.11.2025 | (rsn) – Oier Lazkano hat sein Schweigen gebrochen. Der Spanier, der am 30. Oktober nach Auffälligkeiten in seinem biologischen Pass von der UCI vorläufig suspendiert und daraufhin auch von seinem bisherigen Team Red Bull – BORA – hansgrohe freigestellt wurde, äußerte sich nun gegenüber Eurosport Espanol. “Ich habe niemals Doping oder verbotene Substanzen verwendet“, sagte er dort. “Meine Karriere basiert auf Einsatz, Engagement, Ehrlichkeit und täglicher harter Arbeit.“
Daran zweifelten zuletzt aber die Experten, deren Meinungen schließlich zur Suspendierung führten. Positiv getestet wurde Lazkano bisher nicht. “Ich bin ein sauberer Sportler und ein integrer Mensch“, beteuerte der 25-Jährige, der in seinen drei Jahren bei Movistar seinen Durchbruch schaffte und auf Klassikerterrain in die Weltspitze vorstieß. “Ich werde meinen Ruf verteidigen und alles Notwendige tun, um meine völlige Unschuld und meine völlige Fremdheit gegenüber jeglichem rechtswidrigen Verhalten zu beweisen.“
Derweil hat Spaniens größte Tageszeitung El País weitere Details rund um den Fall Lazkano vorgelegt. Demnach hätten Anti-Doping-Kontrolleure der International Testing Agency (ITA) kurz nach Paris-Roubaix, dem letzten Rennen Lazkanos in dieser Saison, an die Tür seiner Wohnung in Andorra geklopft und dem früheren spanischen Meister eröffnet, dass es in den vergangenen drei Jahren – seiner Zeit bei Movistar – in vier Fällen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass gebe. Begleitet wurden die ITA-Abgesandten von Ermittlern der spanischen Kriminalpolizei, die Handy und Laptop von Lazkano beschlagnahmten.
Carlos Arribas, Autor des El-País-Artikels, schreibt, dass es dabei darum ging, mögliche Verbindungen und Kontakte in die Doping-Unterwelt, zu Lieferanten, Ärzten, Kollegen und Trainern zu untersuchen. Lazkano wurde bei Movistar von Leonardo Piepoli trainiert. Der 54-Jährige Italiener wurde in seiner aktiven Zeit sowohl auf Salbutamol als auch auf CERA positiv getestet. Nachdem Piepoli 2009 für zwei Jahre gesperrt wurde, beendete er seine aktive Laufbahn. Ob oder was dabei gefunden wurde, ist bislang nicht bekannt.
Laut El País war Lazkano im Mai noch mit Red Bull im Trainingslager in Andorra gewesen, um sich auf die Dauphiné-Rundfahrt und die Tour de France vorzubereiten. Das Blatt schreibt weiter von einem Doping-Test – ohne ein Resultat zu nennen – nach dem sich das Team dazu entschlossen habe, auf Lazkano zu verzichten. Danach wurde es still um den Spanier. Bis Ende Oktober.
Nachdem drei unabhängig voneinander agierende Hämatologen einstimmig zu dem Schluss kamen, dass die außerhalb der Norm liegenden Retikulozyten- und Hämoglobinwerte höchstwahrscheinlich durch verbotene Methoden zustande kamen und Lazkano keine glaubwürdigen Erklärungen liefern konnte, die gegen seine Schuld sprachen, gab die UCI die vorläufige Suspendierung bekannt, die innerhalb der nächsten Tage bestätigt – oder zurückgenommen, sollte sich etwas an der Sachlage ändern – werden soll. Vier Jahre Sperre für Lazkano sind ein wahrscheinliches Szenario.