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23.07.2004 | Le Grand Bornard - T-Mobile gegen US Postal: Jetzt gibt es Ärger! Armstrong war nach der Königsetappe der Tour nach "Le Grand Bornard" sauer, weil Jan Ullrich seinen Edelhelfer Floyd Landis in der Abfahrt zurückgeholt hatte. Aus Verärgerung schnappte der US-Star Andreas Klöden den Tagessieg weg.
Bei der Tour wird nun heftig diskutiert, wer Recht hat. T-Mobile und Ullrich, die Klöden auf Platz 1 fahren wollten, um im Kampf um Platz zwei in der Gesamtwertung 20 Sekunden Zeitgutschrift gegenüber Ivan Basso zu bekommen. Oder Armstrong, der Landis den Etappensieg schenken wollte, um ihn für seine starke Arbeit während der Königsetappe zu belohnen?
Fakt ist, Landis hat auf den Anstiegen die meiste Arbeit geleistet, während Klöden sich meist im Windschatten schonte, um eventuell eine Attacke zu starten. Weil das Tempo im Feld aber zu hoch war, bekamen weder er noch Ullrich eine Chance zu Angriff. Ullrich: "Wir haben alles versucht, aber das Tempo war zu hoch." Wenn man den Ehrenkodex im Radsport eng auslegt, hätte Landis den Sieg verdient gehabt.
Doch Armstrong hatte schon in St. Flour die ehernen Gesetze großzügig ausgelegt, als er das Gelbe Trikot sicher hatte und trotzdem zum Etappensieg sprintete. Damals begründete er die verpönte Aktion, das Rennen sei noch so eng. Er brauche deshalb jede Sekunde gegenüber seinen Konkurrenten. "Es gibt keine Geschenke mehr", kündigte Armstrong an. "Mir wurde es nie gedankt, wenn ich Präsente verteilt habe." Auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt, verkneift sich Ullrich Vorwürfe gegenüber seinem unüberwindlichen Konkurrenten: "Das ist der Sport, der Beste soll gewinnen."