Schwäche oder Taktik?

Warum gab Ullrich die Führung ab?

Von Pit Weber

16.06.2005  |  Die Führung ist weg, die Last auch! Aufatmen beim T-Mobile Team. „Das Gelbe Trikot gibt man nicht kampflos her“, sagt der Ehren-Kodex der Radfahrer. Deshalb verteidigte die Magenta-Truppe das Symbol des Spitzenreiters bei der Schweiz-Rundfahrt tapfer, auch wenn es mit jedem Tag schwerer wog.

War es deshalb Schwäche, als Ullrich reißen ließ? „Dem Angriff von Michael Rogers konnte ich nicht folgen“, gesteht der T-Mobile-Kapitän, der angekündigt hatte, sich in der Schweiz nicht übermäßig verausgaben zu wollen.

Oder Taktik? Fakt ist, das Gelbe wurde er gerade noch rechtzeitig vor der schweren und nur schwer kontrollierbaren Etappe nach Lenk los. Ullrich: „Das Trikot ist eine besondere Ehre. Ich hätte es gerne verteidigt. Doch nun haben wir etwas den Druck von unseren Schultern nehmen können. Das ist bei den anstehend schweren Etappen nicht das schlechteste."

„Ich sehe nicht ein, warum wir alleine die Arbeit machen sollen“, erklärt Team-Manager Olaf Ludwig. Ludwig: „Es gibt andere Teams, die um den Gesamtsieg fahren wollen. Von denen war nichts zu sehen!“ So tat seine Magenta-Truppe nur das Nötigste, damit der Abstand zur Spitze nicht uneinholbar groß wurde. Am Oberalp-Pass holte T-Mobile alle Ausreißer, auch Linus Gerdemann (CSC), zurück. Erst an den steilsten Stellen vier Kilometer vor Arosa nahm Magenta die Beine hoch. „Wir haben versucht, ohne maximalen Kraftaufwand die Führung zu verteidigen. Dass nun Rogers es trägt, ist keine Katastrophe. Es kommen noch schwere Etappen, mal sehen, wie es weiter geht", ist T-Mobile-Sportdirektor Mario Kummer froh über den „ruhigen“ Tag morgen auf der Fahrt nach Lenk.

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