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27.06.2005 | Lance Armstrong ist am Sonntag auf einer Trainingsfahrt um Nizza herum gestürzt und hat sich dabei leichte Verletzungen zugezogen. Nach einer Meldung der französischen Nachrichtenagentur AP verlor der sechsmalige Tour-Sieger beim Versuch, eine Wespe zu verscheuchen, die Kontrolle über seine Zeitfahrmaschine und flog bei etwa Tempo 30 über die Lenkstange. Beim Aufprall auf dem Asphalt wurde sein Helm in zwei Teile gespalten. Armstrong selber kam mit einem blauen Auge, einer Risswunde über seiner rechten Augenbraue und Hautabschürfungen an Händen und Knien davon.
Im Interview zeigte sich der Texaner dann aber unbeeindruckt vom Sturz. „Ich freue mich, wenn es endlich losgeht“,sagte er. „Ich fühle mich sehr gut auf dem Rad, so gut wie noch nie. Ich würde nicht wagen es zu behaupten, wenn es nicht so wäre. Meine Motivation, die Tour noch einmal zu gewinnen, ist größer als je zuvor.“
Moralische Unterstützung wird Armstrong diesmal von seinen Kindern erhalten, die bei ihm im Trainingslager sind und ihn auch bei der Tour begleiten werden. Im letzten Jahr war der dreifache Familienvater während der Tour von seinen Kindern getrennt gewesen, was ihn nach eigenen Worten geärgert hatte. „Aber diesmal werden sie hier sein“, so Armstrong. „Es ist sehr wichtig für mich, wenn sie ihren Vater im Trainingslager besuchen und ihn bei der Arbeit zuschauen können. Und es wäre fantastisch, wenn sie mich im Gelben Trikot sehen könnten. Allein das ist genügend Motivation für mich.“
Armstrong wird morgen noch die Zeitfahrstrecke in St. Etienne erkunden, wo die vorletzte Etappe stattfinden wird. In der zweiten Wochenhälfte wird er sich noch den Kurs des Eröffnungszeitfahrens von Fromentine nach Noirmoutier inspizieren.
„Mir ist vollkommen bewusst, dass es das letzte Mal sein wird, dass ich als Fahrer einen Kurs erkunden werde“, erklärte Armstrong im Hinblick auf nächsten Tage. „Ich will nicht lügen und behaupten, mir werden die Tränen kommen, wenn all das vorbei sein wird. Ich bin sogar in gewissem Maße froh, dass ich nicht mehr lange diesen Job machen werde. Leistungssportler können schließlich nicht unbegrenzt auf dem höchsten Level bleiben. Es kommt auf das richtige Timing an, einzuschätzen, wie lange der Körper mitmacht. In diesem Jahr scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen, um meine Karriere zu beenden. Und ich bin zuversichtlich, dass ich von der Spitze zurücktreten kann.“