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26.09.2006 | Die Leidenszeit ist vorbei! Fast zwei Jahre fuhr Erik Zabel (36) oft nur hinterher. Mit der Silber-Medaille von Salzburg sprintete der sechsmalige Gewinner des Grünen Tour-Trikots in die Weltspitze zurück.
„Zu alt, zu langsam, seine Zeit ist vorbei“, glaubten viele. Zabel ließ sie reden, ärgerte sich, erzählte aber nicht, was ihn wirklich aus dem Tritt brachte. Es hätte wie eine laue Entschuldigung geklungen.
Mit dem WM-Triumph im Rücken verriet Zabel, so ganz nebenbei, den wahren Grund.
Welche WM-Silber-Medaille die wichtigere für ihn sei, die von vor zwei Jahren in Verona oder die von Salzburg, wollte ein Journalist wissen. Der vierfache Gewinner des Klassikers Mailand-San Remo überlegte kurz. „Die heutige“, erklärte Zabel dann. „Vor zwei Jahren brach ich mir kurz nach der WM das Fersenbein. Ich habe bis heute noch nicht das richtige Gefühl im linken Bein. Nur langsam bekomme ich den runden Tritt zurück“, verriet Zabel, der 2004 von einer Leiter gestürzt war. Die Vize-Weltmeisterschaft in der Mozartstadt bewies ihm, dass er auf dem richtigen Weg ist. Das hatte sich schon mit den beiden Etappensiegen bei der Vuelta angedeutet.
'Gut, „dass Ete nicht Weltmeister wurde', könnte man sagen,. Denn nun will er seinen Vertrag bis 2008 mit Milram erfüllen. Seine Frau Cordula muss deshalb zwar noch etwas länger in Askese leben, aber wir können uns bestimmt an weiteren Siegen erfreuen.
Was ist, wenn er in nächstes Jahr in Stuttgart den Titel holt? Zabel: „Das ist eine andere Situation. Daran denke ich jetzt nicht.“