Im Zeitfahren wie ein Schweizer Uhrwerk

Fahrer der Woche - Fabian Cancellara

25.06.2007  |  (Ra) - Mit zwei großen Zielen ist Fabian Cancellara bei der Tour de Suisse angetreten. Zum einen wollte er den Auftaktprolog gewinnen, zum anderen das Abschlusszeitfahren in seiner Heimatstadt Bern. Beides ist dem CSC-Profi in eindrucksvoller Manier gelungen.

Beim 3,8 Kilometer langen Prologzeiten um Olten fuhr der derzeit stärkste Schweizer Radprofi in einer eigenen Liga. Auf dem recht kurzen, aber dafür sehr verwinkelten Kurs war Cancellara acht Sekunden schneller als der zweitplatzierte Italiener Daniele Bennati (Lampre) - bei einem Prolog sind das Welten.

,,Dieser Erfolg war sehr wichtig für mich. Seit meinem WM-Titel im Zeitfahren im letzten Herbst in Salzburg habe ich keinen Sieg mehr herausfahren können“, so Cancellara nach seinem erlösenden Triumph. ,,Es ist ein schönes Gefühl, wieder gewonnen zu haben.“

Dafür hatte er nichts dem Zufall überlassen. ,,Ich bin den Kurs am Morgen acht Mal abgefahren, um ihn mir gut einzuprägen“, sagte der Berner nach seinem Sieg, der ihm zugleich das Gelbe Trikot bescherte.

Das begehrte Trikot wollte Cancellare so lange wie möglich verteidigen: ,,Wenn ich in der Fergangenheit schon mal Gesamtführender bei der Tour de Suisse war, musste ich das Trikot am nächsten Tag bereits wieder abgeben. Ich werde um Bonussekunden kämpfen, um das Trikot diesmal über einen längeren Zeitraum tragen zu können."

Das tat Cancellara erfolgreich, fuhr im Massensprint des folgenden Tages sogar noch auf den dritten Platz. ,,Als es zum Sprint kam, hatte ich ein gutes Gefühl. Ich war mir sicher, dass ich sehr schnell sein würde. Dass es nicht für den Sieg gereicht hat, enttäuscht mich nicht. Mein Gelbes Trikot hat mir heute zusätzlich Kraft gegeben."

Das war auch auf der ersten Hügeletappe der Rundfahrt nicht anders. Mit reiner Willenskraft kämpfte sich der bereits leicht abgehängte Mann in Gelb kurz vor dem Ziel wieder an die erste Gruppe heran und behielt so die Gesamtführung. Cancellara:,,Ich wollte das Trikot unbedingt noch einen weiteren Tag tragen. Ich bin kein Kletterspezialist und werde mit meinen 80 Kilogramm auch nie einer werden. Ich bin aber ein großer Kämpfer. Es macht mich stolz, dass ich auch morgen das Gelbe Trikot tragen darf“, freute sich der CSC-Profi nach der zweiten Etappe.

Am nächsten Tag bei der Bergankunft hinauf nach Malbun musste Cancellara schließlich erwartungsgemäß sein Gelbes Trikot abgeben. Die Tatsache, dass er es an seinen Teamkameraden Fränk Schleck weiterreichen musste, dürfte die Enttäuschung jedoch in Grenzen gehalten haben.

Bis dahin war die Rundfahrt für Cancellara bereits ein voller Erfolg. Doch das Highlight sollte erst am Schlusstag kommen. Das abschließende Einzelzeitfahren hatte Start und Ziel in Cancellaras Heimatstadt Bern. Dort wollte der CSC-Profi noch einmal einen raushauen und seinen zweiten Saisonsieg feiern.

Dies gelang dem 26-Jährigen in souveräner Manier. Über den 33,7 Kilometer langen, recht anspruchsvollen Kurs stampfte Cancellara mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks und einem Schnitt von über 48 Stundenkilometern. Er distanzierte den Zweitplatzierten Andreas Klöden (Astana), der sich vor der Tour im Zeitfahren noch einmal richtig testen wollte, um 20 Sekunden.

Mit diesen Leistungen im Kampf gegen die Uhr gehört Cancellara nun auch zu den Favoriten bei der Tour de France, wenn es um die Etappensiege beim Prolog und bei den beiden langen Zeitfahren geht.

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