Teams: Keine Tempoerhöhung nach Sturz

Gezielte Aktion gegen Winokurow?

13.07.2007  |  (Ra) - Kurz nachdem Alexander Winokurow gestürzt war, wurde im Feld abrupt das Tempo erhöht. Zufall oder Absicht?

Astana-Teammanager Marc Biver behauptete schon vor Tagen, dass sein Team in Radsportkreisen nicht besonders beliebt sei und die Rolle des Buhmanns von Discovery Channel übernommen habe. Bekam das gestern das Astana-Team zu spüren?

Sportliche Leiter und Fahrer der anderen Teams dementierten vehement, dass die Tempoerhöhung als Folge von Winokurows Sturz erfolgte. ,,Wir haben auf gar keinen Fall das Tempo erhöht, um Winokurow loszuwerden", sagte Kim Anderson, Sportlicher Leiter von CSC. ,,Es hat auch niemand gewartet, als unser Carlos Sastre gestürzt war. Hört doch auf mit diesem Mist", so der Däne verärgert. ,,Mein Team hat gar nicht gewusst, dass Winokurow gestürzt war. Zudem haben Liquigas und Rabobank die meiste Zeit vorne gearbeitet."

Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner stimmte Andersen zu. ,,Als Alexander Winokurow stürzte, war das Tempo im Hauptfeld bereits ungemein hoch – wir haben gewiss nicht noch einmal extra beschleunigt. Wäre der Sturz 50 Kilometer vor dem Ziel geschehen oder wäre Winokurow in Gelb gefahren, hätte das Feld sicher auf ihn gewartet. Aber so. Man kann in der Endphase einer Etappe nicht auf jeden warten, nur weil er zu den Tour-Favoriten zählt.

Auch Cadel Evans, Kapitän bei Predictor-Lotto und direkter Konkurrent von Wino im Kampf um den Gesamtsieg stieß ins gleiche Horn. ,,Das Tempo war schon sehr hoch. Wer zu diesem Zeitpunkt zurückgefallen ist, konnte das nicht mehr wettmachen. Das Tempo war aber so hoch, weil das Feld die Ausreißer einholen wollte. Zudem wollten Zabel und Freire die Sprinterkonkurrenz Boonen, McEwen und Hushovd abhängen um leichter einen Etappensieg holen zu können."

Ein weiterer Rivale von Winokurow, Alejandro Valverde, beurteilte die Situation anders. "Es handelt sich um einen Mangel an Respekt, wenn man nach einem Sturz das Tempo nicht reduziert."

Damit spielte Valverde vor allem auf das Team Liquigas an, das schon am Tag zuvor das Feld nach einem Sturz auf die Windkannte genommen hatte. Bei Liquigas wollte man von dem Malheur Winokurows allerdings nichts mitbekommen haben.

,,Hätte ich gewusst, was mit Winokurow passiert ist, dann hätte ich meine Mannschaftskameraden gebeten, das Tempo zu reduzieren", sagte Tagessieger Filippo Pozzato.

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