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08.04.2008 | (rsn) - Am Mittwoch steht beim ProTour-Rennen Gent-Wevelgem die Revanche für die Flandern-Rundfahrt an. Auch wenn das Rennen eigentlich als sprinterfreundlicher Klassiker gilt, so haben im Vorjahr Marcus Burghard und Roger Hammond vom damaligen T-Mobile-Team gezeigt, wie man die schnellen Männer auf Distanz hält und einen Massensprint verhindert.
Auch in diesem Jahr wird wohl am 35 Kilometer vor dem Ziel zu bewältigendenn Kemmelberg die Vorentscheidung in dem 209 Kilometer langen Rennen fallen. Im Vorjahr stürzten in der Abfahrt so viele Fahrer, dass sich mehrere Teams dafür aussprachen, aus Sicherheitsgründen den Kemmelberg künftig aus dem Rennen zu nehmen. Die Veranstalter war aber nicht bereit, auf den spektakulärsten Teil der Strecke zu verzichten und hat lediglich die Anfahrt zu dem Anstieg verändert und einen weiteren Kopfsteinpflasterabschnitt eingefügt.
Die Frage ist, ob sich erneut am Kemmelberg, der letzten topografischen Schwierigkeit des Tages, die Klassikerjäger vom Feld ab oder bleiben ihnen die Sprinter im Nacken?
Für alle Rennsituationen ist das Team High Road gerüstet – trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Marcus Burghard. Für eine Sprintentscheidung stehen Mark Cavendish, Bernhard Eisel und der ProTour-Gesamtführende André Greipel parat. Aus Ausreißergruppen heraus können die ehemaligen Sieger Andreas Klier und George Hincapie sowie der Vorjahreszweite Hammond für einen Erfolg sorgen.
In einem möglichen Massensprint rechnen sich viele der 25 teilnehmenden Mannschaften Chancen aus. Das Team Milram setzte auf Erik Zabel. Auch Tom Boonen (Quick.Step), der am Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt stark fuhr und das Rennen im Jahr 2004 gewann, gehört zu den großen Favoriten. Der 27-jährige Belgier muss sich dabei nicht unbedingt auf einen Massensprint verlassen. Auch seine Teamkollegen Gert Steegmans und Steven de Jongh, der nach seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt wieder fit ist, muss man auf der Rechnung haben. Rabobank kann mit dem Spanier Oscar Freire und dem Australier Graeme Brown in einer möglichen Sprintankunft mehrere Karten spielen.
Das Team Astana hat den Litauer Tomas Vaitkus im Aufgebot, Ag2r hofft auf den Weißrussen Alexandre Usov und Bouygues Telecom auf den Schweizer Aurelien Clerc. Mehr als ein Geheimtipp auf den Sieg ist der Spanier José Joaquin Rojas Gil (Caisse d`Epargne). Credit Agricole hofft auf den starken Norweger Thor Hushovd, der im Jahr 2006 gewann, und Gerolsteiner setzt in einem möglichen Sprint auf Heinrich Haussler. Das Team Liquigas hat mit den Italienern Francesco Chicchi und Filippo Pozzato gleich zwei endschnelle Fahrer im Aufgebot, denen der Sieg zuzutrauen ist. Auch deren Landsmann Danilo Napolitano (Lampre) ist für kann einen Spitzenplatz gut.
Silence-Lotto hofft im Sprint auf Routinier Robbie McEwen, der in diesem jahr allerdings noch nicht sonderlich aufgefallen ist. CSC wird ebenfalls von einem Australier angeführt, nämlich dem Paris-Roubaix-Sieger Stuart O`Grady. Das Hoffnungen des Team Barloworld ruhen auf den Schultern von Baden Cooke und Enrico Gasparotto.
Einen Sprint einer größeren Gruppe verhindern möchte sicherlich Flandern-Sieger Stijn Devolder. Dieses Interesse haben auch noch andere Klassiker-Spezialisten. Auch der Spanier Juan Antonio Flecha (Rabobank) möchte einen möglichen Sprint vermeiden und möglichst in einer sehr kleinen Gruppe ankommen, genau wie das CSC-Duo Fabian Cancellara und Kurt-Asle Arvesen. Auch der letztjährige Flandern-Sieger Alessandro Ballan hat sich für die Flandern-Revanche einiges vorgenommen. Ob sich Steffen Wesemann (Cycle Collstrop) zeigen wird, oder ob er all seine Kräfte für Paris-Roubaix aufspart, bleibt abzuwarten.
Die Teams: Bouygues Telecom, Caisse d'Epargne, Team CSC, Credit Agricole, Euskaltel, Française Des Jeux, Team Milram,
Astana, Cofidis, Gerolsteiner, High Road, Lampre, Liquigas, Quick Step, Rabobank, Saunier Duval, Silence-Lotto, AG2R, Landbouwkrediet, Topsport Vlaanderen, Barloworld, Acqua Sapone, Skil-Shimano, Mitsubishi, Cycle Collstrop