--> -->
05.07.2008 | (rsn) - Am Sonntag beginnt im Schatten der Tour de France die 60. Auflage der Österreich-Rundfahrt (Kat. 2.HC). Das achttägige Rennen durch die Alpenrepublik darf sich dabei trotz der zeitgleich stattfindenden Frankreich-Rundfahrt auf ein namhaftes Starterfeld freuen.
Im Gegensatz zur Tour beginnt die Österreich-Rundfahrt in diesem Jahr mit einem Prolog. Dem 3,3 Kilometer lange Auftakt in Klausen folgt am zweiten Tag schon die erste Bergetappe. Auf dem 171 Kilometer langen Teilstück von Klausen nach Toblach müssen die Fahrer in der zweiten Rennhälfte zunächst einen Anstieg der zweiten Kategorie meisten, ehe gut 20 Kilometer vor dem Ziel der auf 1.770 Metern Höhe gelegene Misurina See, ein Berg der ersten Kategorie, bewältigt wird. Am dritten Tag der Rundfahrt steht die Königsetappe über 169 Kilometer von Toblach hinauf zum Kitzbüheler Horn an. Bevor der acht Kilometer lange und durchschnittlich 15 Prozent steile Schlussanstieg der HC-Kategorie für die Vorentscheidung in der Gesamtwertung sorgt, müssen die Fahrer zuvor jeweils über einen Anstieg der zweiten und ersten Kategorie.
Auch am darauffolgenden Tag wird es für die Sprinter unmöglich, in die Entscheidung um den Tagessieg einzugreifen. Mit dem in 2429 Metern Höhe gelegenen Fuschertörl (Kat. HC) steht ein schwerer Anstieg zur Etappenhälfte auf dem Programm. Am Ende der 184 Kilometer langen Etappe von Kitzbühel nach Prägraten am Großvenediger müssen die Fahrer noch einmal einen Anstieg der zweiten Kategorie meistern. Auf dieser Großglockner-Etappe warten insgesamt fünf Bergwertungen auf das Feld.
Nach den drei schweren Bergetappen kommen erst am fünften Tag der Rundfahrt die Sprinter zum Zug. Auf der 216 Kilometer langen Strecke von Lienz nach Wolfsberg warten nur zwei kleinere Bergwertungen. Auch auf dem 184 Kilometer langen Teilstück von Wiener Neustadt nach Bad Vöslau kann mit einem Massensprint gerechnet werden. Die endgültige Entscheidung über den Gesamtsieg der Rundfahrt wird am vorletzten Tag beim 26 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Podersdorf am Neusiedler See fallen. Auf der nur 128 Kilometer langen Schlussetappe von Podersdorf nach Wien kommen schließlich noch einmal die Sprinter auf ihre Kosten.
In der Gesamtwertung wird der Nachfolger des Belgiers Stijn Devolder (Quick.Step), der in diesem Jahr sein Glück in der Tour de France probiert, gesucht. Vor allem die einheimischen Fahrer haben sich dabei viel vorgenommen. Das Team Elk-Haus setzt auf die Doppelspitze Thomas Rohregger und Markus Eibegger. Bei Team Volksbank ruhen die Hoffnungen auf Gerrit Glomser. Das österreichische Trio muss sich allerdings gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen. Rabobank etwa wird vom jungen und kletterstarken Niederländer Robert Gesink angeführt. Mit Grischa Niermann und Bauke Mollema hat er zudem zwei starke Helfer an seiner Seite. Astana setzt au die Doppelspitze Vladimir Gusev und Janez Braijkovic. CSC hat den Dänen Chris Anker Sörensen als Mann für die Gesamtwertung vorgesehen. Silence-Lotto setzt auf den belgischen Gesamtsiebten des Giro d`Italia, Jurgen von den Broeck, dessen Landsmann Wim van Huffel sowie auf den Australier Matthew Lloyd, LPR-Brakes auf den zweifachen Giro-Sieger Paolo Savoldelli, Jure Golcer und Ruslan Pidgorny. Ceramica Flamina kommt mit dem Italiener Gianpaolo Carusu, CSF Groupe Navigare auf den Mexikaner José Alberto Perez Cuapio.
Auf den Sprintetappen wird der nach seinem positiven Kokain-Test bei der Tour de France nicht willkommene Belgier Tom Boonen als Favorit ins Rennen gehen. Zu seinen Kontrahenten zählen die beiden Deutschen André Greipel (Columbia) und Danilo Hondo (Serramenti) und der Italiener Danilo Napolitano (Lampre). Auch Steffen Radochla (Elk Haus), André Korff (Volksbank), die Österreicher René Haselbacher (Astana) und Peter Wrolich (Gerolsteiner), der Ukrainer Mikhayli Khalilov (Ceramica Flamina), der Neuseeländer Greg Henderson (Columbia) sowie der Argentinier Mauro Richeze (CSF Groupe) sind für Spitzenplatzierungen gut.
Auf Etappenjagd gehen die deutschen Teams. Bei Gerolsteiner soll es der Italiener Davide Rebellin richten, Milram hofft auf einen Erfolg des Ukrainers Andrej Grivko. Das gleiche Ziel wie die deutschen Teams haben im Zeitfahren der Norweger Edvald Boasson Hagen und Bert Grabsch (beide Columbia) sowie auf Etappen Weltmeister Paolo Bettini (Quick.Step), der italienische Meister Filippo Simeoni (Ceramica Flamina) und die Russen-Fraktion von Tinkoff um Pavel Brutt.