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06.07.2008 | Die Tour de France ist ein gigantisches Unternehmen. Straßen in den Innenstädten werden gesperrt. Monstertrucks bringen die Aufbauten für den für die Start- und Ziel-Bereiche. Viele tausend Menschen sind beschäftigt, das Rennen auszurichten und die Geschichten der Rad-Profis rund um den Erdball zu verteilen.
Wenn die Fahrer unterwegs sind, sind die Straßen im Umkreis von vielen Kilometern blockiert. Wo die Tour auftaucht, diktiert sie den Rhythmus einer ganzen Region.
Sie vereinnahmt das Leben und die Gedanken aller Beteiligten.
Doch auch die Tour ist nur ein Rennen.
Schockierend deutlich wird es uns allen am Sonntag auf dem Weg ins Ziel der 1. Etappe nach Plumelec.
In einer Baustelle auf der Autobahn blinken plötzlich die Blaulichter von mehreren Feuerwehrwagen. Der Rettungshubschrauber steht auf der Fahrbahn. Helfer und Sanitäter beugen sich über eine schwarze Limousine, deren Dach sie anscheinend abgetrennt haben, um den oder die Verletzten zu bergen. Eine Trage mit einer Decke steht neben dem Unfallfahrzeug.
Die Retter müssen mehrere Stunden beschäftigt sein. Denn viele Journalisten und andere Tour-Beteiligte, die während des Vormittags die Unglücksstelle passieren, berichten von dem Vorfall, der auf der offiziellen Transferstrecke zwischen Start und Ziel passierte.
Alle sind schockiert.
Trotzdem hatte die Tour Vorfahrt. Obwohl der Unfall die einspurige Strecke in der Baustelle blockierte, wurde der Gegenverkehr umgeleitet. Urlauber, die in die Bretagne wollten, standen im Stau.
Die Tour-Karawane konnte unbehelligt das Ziel erreichen. Dabei ist sie doch auch nur ein Rennen!