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15.07.2008 | Das war ein Ruhetag ohne besondere Vorkommnisse, viel interessantes gibts nicht zu berichten. Heute früh um 10 Uhr ein Pressetreffen, das sehr gut besucht war. Natürlich war Koksi der gefragteste Mann. Bernhard wiegelt ein bisschen ab: "Man muss am Boden bleiben. Top 10 war mein Ziel und das bleibt es", sagt er. Ich meinte zu ihm: "Koski, nach vorne schauen!" Wir haben Hirngespinste a la Podium, aber das ist sicher schon etwas verwegen, klar. Es ist super für uns alle, dass die erste Woche so gut lief. Bei allen, vom Teampersonal über Fahrer bis zur Teamleitung, ist die Stimmung jetzt gelöst. Der ganz große Druck ist erst mal weg.
Die Pressekonferenz dauerte zwei Stunden, ganz informell, man konnte ganz locker mit dem ein oder anderen Journalisten plaudern, sehr angenehm. Danach um 12 Uhr fuhren wir alle zusammen raus zu einer Trainingsrunde. Die ARD hat ein paar Bilder gemacht. In Pau haben wir nach einer guten halben Stunde erstmal schön Mittagspause gemacht. In einem Cafe haben wir die Sonne genossen und den Leuten zugeguckt.
Mein Physio Slawo hat währendessen versucht meine Tourmalet-Zeit zu knacken. In den Ergebnislisten gestern wurde auch diese Zeit extra ausgewiesen. Slawo, ein polnischer Ex-Rennfahrer, unser Sportlicher Leiter Christian Henn und Lademann, bei der Tour als Repräsentant des Reifenherstellers Schwalbe unterwegs, haben sich in die Berge aufgemacht. Am Tourmalet musste Slawo dann feststellen, dass mein Gejammere auf der Massagebank doch durchaus gerechtfertigt ist...
Den restlichen Tag habe ich eigentlich gar nix gemacht. Ich nehme mir für den Ruhetag immer vor, meinen Koffer mal aufzuräumen. Aber dann lag ich heute Nachmittag im Hotelzimmer auf dem Bett und konnte mich partout nicht aufraffen, irgendwas zu tun. Später schleppe ich mich runter. Im Garten liegt Kraussi auf dem Liegestuhl. Wir schlürfen einen Kaffee. Kraft tanken ist angesagt.
Heute abend gibts noch ein großes Barbecue. Unsere Köche haben einen großen Grill dabei, das wird ein schönes Grillfest für das ganze Team. Natürlich kein BBQ wie daheim mit fetten Würstchen, auf die Ernährung wird schon geachtet. Es gibt Fisch, Hähnchen. Es ist auf alle Fälle eine schöne Abwechslung.
Diese Monotonie ist bei Rundfahrten für mich immer das schlimmste. Immer der gleiche Trott, aufstehen, Spaghetti reinschaufeln, auch wenn man keinen Hunger hat, Rennen fahrern, Massage, wieder Essen und ins Bett und am Morgen wieder von vorne. Da genießt man so einen Ruhetag doch sehr.
Euer Frösi
Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten. Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.