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27.07.2008 | (rsn) – Zumindest für die Sprinter hält die 95. Tour de France noch einen Höhepunkt bereit. In Paris wird am Nachmittag auf den Champs Élysées vor Hunderttausenden von Zuschauern um den letzten Etappensieg gesprintet. Obwohl die Gruppe der schnellen Männer im Lauf der vergangenen drei Wochen kräftig ausgedünnt worden ist, machen sich noch viele Fahrer Hoffnungen.
Auch drei deutsche Sprinter peilen den prestigeträchtigen Sieg an. Erik Zabel hat es bei seinen 14 bisherigen Tour-Starts noch nie geschafft, als Erster den Zielstrich in Paris zu überqueren. „Paris und ich sind nie gute Freunde geworden, dafür bin ich dort einfach zu oft nur als Zweiter durchs Ziel gefahren“, sagte der 38-jährige Milram-Kapitän nach dem Zeitfahren am Samstag. „Trotzdem freue ich mich auf die Ankunft an der Champs Élysées. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, die Tour durchgefahren zu sein. Und wer weiß, vielleicht versöhne ich mich am Ende ja doch noch mit Paris.“
Bei seiner letzten Tour will Zabel aber auch seinen zweiten Platz in der Punktewertung verteidigen. Hier hat er nur einen knappen Vorsprung von vier Punkten auf den Norweger Thor Hushovd (Credit Agricole), neben dem Spanier Oscar Freire (Rabobank) und dem Australier Robbie McEwen (Silence-Lotto) einer der großen Favoriten auf Tagessieg. Der 32-jährige Freire steht zudem bereits als Gewinner des Grünen Trikots fest.
Im Gegensatz zu Hushovd und Freire hat es aber weder für Zabel noch für Gerald Ciolek (Columbia) oder Robert Förster (Gerolsteiner) zum angestrebten Etappensieg gereicht. Ciolek kann aber jetzt schon mit seinem Tour-Debüt zufrieden sein. Der mit 21 Jahren jüngste Fahrer im Peloton stand dreimal auf dem Podium, auf der 19. Etappe gewann er am Freitag hinter den beiden Ausreißern den Sprint des Feldes. „Dieser dritte Platz hat mir Selbstvertrauen für Paris gegeben“, sagte Ciolek zuversichtlich. Und sein Teamchef Bob Stapleton ergänzte: „Gerald hat für Paris geübt.“
Hinter den Erwartzungen zurück blieb bisher Robert Förster. Der 30-jährige Markkleeberger spielte bei den Massenankünften keine große Rolle – ein fünfter Platz war bisher die beste Ausbeute. „Auf der Schlussetappe will ich noch mal richtig reinhalten. Meine Beine sind wieder viel besser, als vor ein paar Tagen. Ich hoffe auf einen richtig schönen Sprint“, schreibt „Frösi“ in seinem Tour-Tagebuch auf Radsport News. „Ich will alles geben, dann schauen wir mal, wievielter ich werde. Ich habe beim Giro schon mal in Mailand gewonnen, also...?“