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28.07.2008 | (rsn) - Die Tour ist vorbei, die Klassements sind gemacht. Radsport News begutachtet in seiner Abschlussbilanz das Abschneiden der 19 Teams. Wir stellen die Mannschaften wieder gemäß ihrer Position in der Teamwertung vor – im ersten Teil die Plätze eins bis sieben:
CSC-Saxo Bank: Für das dänische Team geht eine perfekte Tour zu Ende. Der Spanier Carlos Sastre sorgte für den ersten Toursieg der Teamgeschichte. Zudem gewann Sastre die Königsetappe nach L`Alpe d`Huez und der Norweger Kurt-Asle Arvesen als Ausreißer die 11. Etappen. Andy Schleck und Fränk Schleck zeigten im Hochgebirge ihre Klasse. Während Andy mit dem Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers belohnt wurde, fiel sein älterer Bruder Fränk, der zwischenzeitlich Gelb trug, nach einem schwachen zweiten Zeitfahren noch vom zweiten auf den sechsten Platz im Gesamtklassement zurück. Jens Voigt und Fabian Cancellara stellten sich in den Dienst der Mannschaft. Voigt verzichtete deshalb auch auf seine berühmten Ausreißversuche. Cancellara steckte gleich zwei bittere Zeitfahrniederlagen gegen Stefan Schumacher ein. Logisch, dass die Riis-Truppe auch die Mannschaftswertung gewann.
Ag2r: Auf eine erfolgreiche Tour können die Franzosen zurückblicken. Neben dem überraschenden zweiten Platz in der Mannschaftswertung durfte sich das Team über einen Etappensieg von Cyril Dessel freuen. Ein weiterer Sieg wird dem Team zufallen, falls bei Riccardo Ricco die B-Probe ebenfalls positiv ausfällt. Bei dessen zweitem Etappenerfolg belegten die Ag2r-Fahrer Wladimir Efimkin und Dessel die Plätze zwei und drei. Einen weiteren Triumph verpasste Martin Elmiger aus einer Ausreißergruppe heraus. Der Schweizer musste sich nur Kurt Asle Arvesen (CSC-Saxo Bank) geschlagen geben. Routinier José Luis Arrieta verpasste als Ausreißer in den Bergen als Vierter knapp das Podium. In der Gesamtwertung belegten Tadej Valjavec und Efimkin die Plätze 10 und 11. In den Bergen präsentierte sich zudem Routinier Stephane Goubert, mit 38 Jahren ältester Tour-Teilnehmer, in starker Verfassung.
Rabobank: Sprinter Oscar Freire erfüllte alle Erwartungen. Der Spanier holte sich das Grüne Trikot, landete einen Etappensieg und mehrmals auf dem Podium. Klassementfahrer Denis Mentschow verpasste hingegen um 40 Sekunden in Paris das Podium. Zu unkonstant fuhr der Russe, um sich den Traum vom Toursieg erfüllen zu können. Zudem verlor er unnötige Zeit bei einer Windkanten-Attacke und der Schlussabfahrt auf der 16. Etappe. Koes Moerenhout verpasste auf einer Etappe mit dem vierten Platz knapp das Podium. Der Rest des Teams leistete still seine Helferdienste. Laurens Ten Dam überzeugte im Hochgebirge und belegte in der Endabrechnung Rang 22.
Euskaltel: Ohne Etappensieg fahren die Basken nach Hause. Am ersten Tag in den Alpen verpassten sie durch den zweiten Platz von Egoi Martinez nur knapp den erhofften Erfolg. In der Gesamtwertung enttäuschte Kapitän Haimar Zubeldia. Dafür fuhren Mikel Astarloza, vor allem aber Samuel Sanchez ein konstant gutes Rennen. Sanchez belegte hinauf nach L`Alpe d`Huez den zweiten Platz und beendete die Rundfahrt auf Rang sieben, Astarloza wurde am Ende 16.
Silence-Lotto: Trotz des zweiten Platz von Cadel Evans zählt das belgische Team zu den Verlierern der Tour. Das große Ziel Toursieg, dem die sportliche Leitung alles untergeordnet hatte, wurde verfehlt. Evans, auch durch einen Sturz beeinträchtigt und unter starkem Druck stehend, konnte im letzten Zeitfahren seine gute Ausgangsposition nicht nutzen. Da war nur ein schwacher Trost, dass der Australier zumindest für ein paar Tage das Gelbe Trikot trug. Auch die Mannschaftsleistung von Silence-Lotto war dürftig. Vor allem vom ukrainischen Neuzugang Yaroslaw Popovych hatte man sich mehr erwartet. Auch Sprinter Robbie McEwen schaffte nicht den erhofften Etappensieg. Auf der 13. Etappe belegte er den zweiten Platz, in Paris kam er als Vierter ins Ziel.
Caisse d`Epargne: Mit dem Etappensieg und dem Gelben Trikot auf der ersten Etappe begann für Alejandro Valverde, einen der Topfavoriten auf den Toursieg, das Rennen optimal. In den Pyrenäen wurde aber schnell klar, dass der Spanier am Ende doch keine Rolle mehr spielen würde. Zu viel Zeit verlor er in den Anstiegen. In den Alpen schlug sich Valverde dann achtbar und hielt bei den besten mit. Am Ende reichte es für den spanischen Meister aber nur zu Rang neun. Für einen weiteren Erfolg sorgte der junge Luis Leon Sanchez mit seinem Sieg auf der siebten Etappe. Auf einen weiteren Etappensieg kann Valverde hoffen, falls sich Riccos positiver Test in der B-Probe bestätigen sollte. Dann würde dem 28-Jährigen, der selber im Verdacht steht, zu den "Fuentes-Fahrern" zu zählen, der Sieg auf der 6. Etappe hinauf nach Super-Besse zustehen. Co-Kapitän Oscar Pereiro, der bis dahin überzeugte, musste die Tour nach einem schlimmen Sturz aufgeben.
Columbia: Mit fünf Etappensiegen zählte der T-Mobile-Nachfolger zu den herausragenden Mannschaften. Alleine Sprinter Mark Cavendish bewies mit vier souveränen Sprintsiegen seine Extraklasse. In der letzten Tourwoche schlug zudem Marcus Burghardt als Ausreißer zu. Gerald Ciolek lieferte ein vielversprechendes Tour-Debüt ab. Für den Pulheimer sprangen jeweils zwei zweite und dritte Plätze heraus. Kim Kirchen wurde Achter in der Gesamtwertung. Damit bestätigte er seine Leistung aus dem Vorjahr. In den Zeitfahren fuhr der Luxemburger jeweils aufs Podium und trug mehrere Tage das Gelbe und Grüne Trikot. Im Hochgebirge hatte er allerdings Schwächen. Der Schwede Thomas Lövkvist trug zwischenzeitlich das Weiße Trikot.
Teil 2 folgt