Neuer Sportminister will Gesetz verschärfen

Österreich: Doper künftig ins Gefängnis?

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29.11.2008  |  (rsn) – Die österreichische Regierung will offenbar auch als Reaktion auf den Fall Kohl eine schärfere Gangart im Anti-Doping-Kampf einschlagen. Der neue Sportminister Norbert Darabos (SPÖ) plant, künftig nicht nur die Hintermänner, sondern auch die Doper selber strafrechtlich zu verfolgen. Das österreichische Anti-Doping-Gesetz sieht das bisher nicht vor.

Im Interview mit der Tageszeitung Kurier sagte Darabos, dass “Österreich im Zentrum vieler Doping-Aktivitäten zu stehen scheint.“ Sein Land habe in dieser Hinsicht einiges aufzuarbeiten, gestand der Minister. Auch über die jüngsten Dopingfälle in seinem Land äußerte sich Darabos. Besonders über den Fall Kohl und dessen Aussagen in der Anhörung vor der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA sei er „schwer enttäuscht. Zuerst lügt Kohl und sagt, er habe nicht gedopt. Dann sagt Kohl, er werde Hintermänner nennen, und gibt sie nicht bekannt. Und zuletzt beschwert er sich über das Urteil. Da fehlt mir jegliches Verständnis. Kohl weiß ja gar nicht, was er angerichtet hat“, so Darabos, der sowohl der NADA Austria als auch den Ermittlungsbehörden mehr Kompetenzen geben möchte. Darabos weiter: „Wenn es dann um Fälle geht, die strafrechtlich bewertet werden müssen, soll natürlich der Staatsanwalt eingreifen.“

Darabos setzt vor allem auf die abschreckende Wirkung einer solchen Strafandrohung. Er wolle keine Sportler in Handschellen abgeführt sehen, aber „durch die Strafandrohung rückt Doping für den Sportler ein bisschen weiter weg. Er weiß, Doping kann ihn ins Gefängnis bringen. Insofern halte ich eine Verschärfung für richtig.“

Unterstützung erhielt Darabos vom Österreichischen Radsportverband. „Wir hoffen, dass der neue Sportminister unserer Forderung, auch Sportler selbst bei Anti-Doping-Vergehen in die strafrechtliche Zange zu nehmen, nachkommt. Eine Strafandrohung ausschließlich in Richtung Hintermänner hat sich - wie das jüngste Beispiel Kohl zeigt – eher als zahnlose Geschichte entpuppt", sagte ÖRV-Präsident Otto Flum in einer offiziellen Stellungnahme des Verbandes.

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