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27.04.2009 | (rsn) – Paul Martens (Rabobank) beendete Lüttich-Bastogne-Lüttich am Sonntag in der ersten Verfolgergruppe und belegte Rang 32 zeitgleich mit dem drittplatzierten Italiener Davide Rebellin (Serramenti PVC). Mit seiner Leistung war der 25-jährige Norddeutsche sehr zufrieden, auch wenn im Schlussanstieg in Ans die Kraft fehlte, um unter die besten Zehn fahren zu können.
„Ich kannte nur Teile der Strecke. Die Anfahrten zu den Anstiegen und die kompletten letzten 50 Kilometer dagegen nicht, deshalb habe ich durch Unkenntnis das eine oder andere Korn liegen lassen“, sagte Martens nach seinem „Doyenne“-Debüt im Gespräch mit Radsport News. „Theoretisch wäre sogar das Podium drin gewesen, aber nach den schweren 260 Kilometern war ich schon richtig leer. Wichtig ist auch, dass ich dem Druck, unter den ich mich selbst gesetzt habe, standhalten konnte und ich erst im Finale mit meinen Kräften am Ende war.“
Martens war neben dem Spanier Oscar Freire zweiter „Ersatzkapitän“ bei Rabobank, das ganz auf den jungen Niederländer Robert Gesink setzte, dem Dritten des Amstel Gold Race. Der 22-Jährige spielte im Finale des ältesten Eintagesrennens der Welt aber keine Rolle, so dass Martens und Freire „freie Hand“ bekamen. „Bis 400 Meter vor dem Ziel dachte ich noch, ich fahre unter den ersten Zehn“, beschrieb der gebürtige Rostocker das Finale. „Aber bis zur letzten Kurve wurde bergauf richtig Tempo gemacht und da war dann vom Sprinten für mich doch keine Rede mehr.“
Aus seinem ersten Lüttich-Bastogne-Lüttich zieht Martens aber viel Optimismus für die Zukunft. „Ich habe gemerkt, dass in Zukunft hier eine Platzierung unter den besten Zehn oder sogar den besten Fünf möglich ist“, so der Eintagesspezialist. „Von einem Sieg will ich nicht reden, der bleibt aber ein Traum. Und Träume spornen ja an.“
Als letztes Rennen vor seiner Pause wird Martens am Freitag den „Eschborn-Frankfurt City-Loop“ bestreiten. Dort will er nochmals alles geben – „auch wenn es gegen die Armada von Milram und Saxo Bank schwer genug wird.“
Nach einer kurzen Pause wird der Rabobank-Profi – „Mehr als zwei, drei Tage ohne Rad tun mir nicht gut“ - mit der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte beginnen. Im Mai wird Martens die Katalonien-Rundfahrt bestreiten. Seine Chancen, einen Platz im Rabobank-Tour-Kader zu ergattern, sieht er dagegen als eher gering an. „Wir haben viele starke und erfahrene Fahrer im Team und fahren um das Gelbe (Mentschow), Grüne (Freire) und Weiße Trikot (Gesink). Da muss ich realistisch bleiben. Ich habe ja bisher erst eine dreiwöchige Rundfahrt bestritten, den Giro 2008. Und der Stressfaktor bei der Tour ist ungleich höher.“