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08.07.2009 | (rsn) - Ich glaube, so ein Rennen wie heute habe ich überhaupt noch nicht erlebt. Der Wind blies wieder sehr stark und die Positionskämpfe waren ab dem ersten Meter einfach unglaublich. In dieser Hektik und Nervosität muss man sich die ganze Zeit extrem stark konzentrieren.
Als das Feld sich schließlich dann wie erwartet irgendwann zerteilte, war ich erst vorne dabei, hatte dann aber einen platten Vorderreifen. Das ist eine Situation, in der man einfach nur verzweifeln könnte. Aus dem neutralen Materialfahrzeug habe ich ein Ersatzlaufrad bekommen. Am Ende ist ja aber doch wieder alles zusammen gelaufen, abgesehen von den Ausreißern, die uns alle überrascht haben.
Die Zuschauer waren heute ebenfalls wieder unglaublich. An der 50 Kilometer langen Passage direkt am Meer entlang säumten unzählige Fans die Straße. Ich hatte den Eindruck, die Reihe von Menschen am Streckenrand war nirgendwo unterbrochen. Ein Gefühl wie im Fußballstadion. Genauso wie im Ziel.
Hinter der Ziellinie erwarten uns Fahrer auch Unmengen von Fotografen und Journalisten. Jeden Tag stehen die meisten Fahrer ewig im Stau, bis sie sich bis zu den Teambussen vorgekämpft haben. An dem Spruch, dass bei der Tour de France alles anders ist, ist etwas dran. Das merke ich jeden Tag.
Bis morgen,
Euer Johannes
Johannes Fröhlinger feiert in diesem Jahr seine Tour-Premiere. Das 24-jährige Klettertalent vom Milram-Team wird in den nächsten drei Wochen auf Radsport News Tagebuch führen und den Lesern von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.