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23.07.2009 | (rsn) – Nicht Kapitän Linus Gerdemann, auch nicht der zwischenzeitlich groß auftrumpfende Slowake Peter Velits, sondern Christian Knees ist vor dem Zeitfahren von Annecy im Tour-Gesamtklassement bestplatzierter Milram-Fahrer.
Der Euskirchener zeigte auch auf der Königsetappe am Mittwoch eine grundsolide Vorstellung und beendete die Etappe auf Rang 31. Das reichte, um in der Gesamtwertung bis auf Platz 20 zu klettern. Dagegen büßte Gerdemann rund 17 Minuten ein und der dahin so starke Velits bekam sogar fast eine halbe Stunde aufgebrummt.
Damit ist Knees nach Andreas Klöden (Astana) zweitbester deutscher Fahrer und hat gute Chancen, das schwerste Rennen der Welt unter den besten 20 zu beenden. Eine Leistung, die ihm im Vorjahr in seiner Rolle als Milram-Kapitän nicht gelungen war.
„Das war ein verdammt harter Arbeitstag für uns alle“, sagte Knees im Ziel der 17. Etappe. „Ich habe versucht, so lange wie möglich im Feld zu bleiben. Danach bin ich in meinem Rhythmus ins Ziel gefahren.“ Mit dieser Methode hat sich der Allrounder in den vergangenen Tagen stetig verbessert. Vor der ersten Alpenetappe lag Knees noch auf Rang 35, in Verbier verbesserte er sich um zwei Positionen, und nach der 16. Etappe wurde er auf Rang 28 geführt. Gestern gelang ihm der Sprung auf Platz 20.
Damit bestätigt Knees seine Prognose, die er vor dem Tour-Start im Gespräch mit Radsport News abgegeben hatte. Er würde im verlauf der Tour seine Topform erreichen, so der 28-Jährige damals – und er fühle sich nicht zurückgesetzt gegenüber seinem nominellen Kapitän Linus Gerdemann: „Natürlich hat Linus die besten Voraussetzungen und ist unser Kapitän, aber ich fühle mich nicht eingeschränkt, und wenn er bei der Tour einen schwachen Tag haben sollte, kann ich in die Bresche springen“, sagte Knees. Das ist ihm spätestens auf der Königsetappe der Tour gelungen.