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24.09.2009 | Mendrisio (rsn) - Fix und alle lag Tony Martin nach dem Zieleinlauf lange auf dem Boden, den Rücken an die Bande gelehnt. Der junge Eschborner hat in Mendrisio Lehrgeld gezahlt. Doch am Ende ging alles gut. Auch das zeichnet einen guten Rennfahrer aus!
„Ich bin die erste Runde zu schnell angegangen“, erklärte der Columbia-Profi hinterher seine Leidensgeschichte. „Ich hatte unterschätzt, dass man auf diesem Kurs nie zum Luftholen kommt. Im letzten Jahr in Varese gab es eine lange Abfahrt, auf der man Atem schöpfen konnte. Die fehlte in Mendrisio. Ständig ging es rauf und runter.“
In der zweiten Schleife nahm Martin deshalb etwas raus. Viele Beobachter hatten den Eschborner schon abgehakt, als er nach zweiten Plätzen auf den beiden ersten Zwischenzeiten, Rang drei bei der dritten nur noch als Fünfter die vierte Zeitmessung nach 33 Kilometern passierte und gar nicht mehr so locker auf dem Rad saß
„Da konnte etwas nicht stimmen“, glaubte Columbia-Sportchef Rolf Aldag, als er im neutralen Begleitfahrzeug hinter Bert Grabsch die Zeit erfuhr. „Doch, die Messung kann schon in Ordnung gewesen sein“, meinte Martin. „Ich wollte mir Kraft für die dritte und letzte Runde aufsparen“, erklärte er sich die schwächere Durchgangszeit. Wie ein alter Haase hatte er clever seine Taktik unterwegs geändert.
Hatte er auch etwas Glück, dass Wiggins nach einem Defekt vom Rad stieg? Martin: „Das weiß ich nicht. Ich habe mein Bestes gegeben.“
Und sich den „größten Erfolg“ seiner Karriere redlich verdient!