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25.09.2009 | (rsn) – Im WM-Zeitfahren von Mendrisio platzten Bradley Wiggins' Medaillenträume im letzten Anstieg des Tages. Am Rancate-Hügel stoppte den Briten ein technischer Defekt an der Schaltung. Rund sieben Kilometer vor dem Ziel musste Wiggins, der sich zu diesem Zeitpunkt ein Fernduell mit Tony Martin um Bronze lieferte, vom Rad steigen. Da erlebte der Vierte der Tour de France allerdings eine böse Überraschung: Sein Begleitfahrzeug steckte zu diesem Zeitpunkt hinter dem Schweden Gustav Larsson fest, der eine Minute hinter dem Garmin-Profi gestartet war.
„Am Beginn des Anstiegs ist meine Kette runtergerutscht“, erklärte Wiggins nach dem Rennen, „aber dort wollte ich meine Maschine nicht wechseln. Oben sprang ich dann vom Rad, wusste aber nicht, dass mein Auto nicht da war.“ Im Ziel hatte der tief enttäuschte Wiggins 4:50 Minuten Rückstand auf Goldmedaillengewinner Fabian Cancellara. Der Zeitfahrspezialist hatte sich vor dem Start keine Titelchancen ausgerechnet - „ich dachte, ich würde zwei Minuten auf Cancellara verlieren, das wäre okay gewesen“ -, aber eine Medaille fest im Visier.
Im Gegensatz zu Larsson gab Wiggins zu, von Cancellaras Überholmanöver profitiert zu haben. Auch wenn er im vorgeschriebenen Abstand geblieben sei, habe ihn der Windschatten des Schweizers begünstigt. Wohl fühlte sich Wiggins dabei aber nicht: "Ich dachte, 'Ich hänge an ihm dran, das ist kein Weg, um die Bronzemedaille zu gewinnen." Ich habe mich ein bisschen wie ein Betrüger gefühlt“, so der 29-Jährige. „Das Gleiche passierte ja Larsson. Für mich ist er kein würdiger Silbermedaillengewinner. Für mich ist das Tony Martin.“