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06.05.2010 | (rsn) – Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen geht Paul Voß (Milram) in seinen ersten Giro d’Italia. Der 24 Jahre alte Bielefelder blickt auf ein starkes Frühjahr zurück, in dem ihm sein erster Profisieg - im Prolog der Katalonien-Rundfahrt - gelang. Zudem hat ihm seine Vuelta-Teilnahme im vergangenen Herbst gezeigt, dass er auch dreiwöchige Rundfahrten durchstehen kann.
„Ich gehe schon als ein anderer Fahrer in den Giro“, erklärte Voß Radsport News. „Ich weiß, dass ich ganz vorne mitfahren kann, wenn die Form stimmt. Bei der Vuelta wusste ich noch nicht, wie ich über die drei Wochen komme, aber jetzt bin ich mir sicher, dass ich auch über drei Wochen bestehen kann.“
In seinem zweiten Milram-Jahr erhält Voß von der Teamleitung mehr Freiheiten und will die auch bei der 93. Italien-Rundfahrt nutzen. „Vielleicht kann ich ja ein gutes Ergebnis einfahren. Und natürlich will ich meine Aufgaben für’s Team erfüllen – welche das sind, werde ich noch erfahren – und in Verona ankommen“, kündigte der ehemalige Crossspezialist an. Voß sieht seine Chancen auf „Etappen mit einem schwerem Finale, wo so um die 50-60 Fahrer um den Sieg sprinten werden. Ich werde aber auch versuchen, mein Heil in der Flucht zu suchen.“
Voß vergleicht seine jetzige Rolle mit der, die er bei der Vuelta – seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt – auszufüllen hatte: „Da habe ich auch meine Freiheiten gehabt und konnte in Gruppen gehen.“ Einen wesentlichen Unterscheid gibt es aber im Vergleich zum Herbst 2009: „Sicherlich ist jetzt das Vertrauen in mich größer und es wird vielleicht auch mal im Finale auf mich gesetzt“, so Voß, der sich weiter auch als mannschaftsdienlichen Fahrer sieht: „Ich werde mein Bestes für unsere Kapitäne geben, wenn Sie mich brauchen.“
Vor dem Giro mit seinen fünf Bergankünften und dem schweren Bergzeitfahren zum Kronplatz hinauf hat der gebürtige Rostocker jedenfalls Respekt. „Ich habe mir das Profil noch nicht genauer angeschaut. Ich weiß nur, dass wir sehr viele steile Berge fahren, die uns sehr weh tun werden“, so Voß, der aber auf ähnliche Erfahrungen aus Spanien verweisen kann: „Die Vuelta war letztes Jahr auch sehr schwer und es gab viele Berge. Daher denke ich, dass sie dem Giro in nichts nachsteht.“
An einen ähnlichen Coup wie im Prolog von denkt Voß nicht, zumal er mit seiner Form – zuletzt stieg er beim Amstel Gold Race und dem Fléche Wallonne vorzeitig aus - derzeit noch nicht rundum zufrieden ist. „Ich hoffe aber, dass ich trotzdem einen guten Prolog fahren werde. Die Form wird schon wieder kommen. Ich habe ja drei Wochen Zeit dafür.“