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05.07.2010 | (rsn) – Die 1. Etappe der Tour de France hat mir gezeigt, dass der Radsport lebt und blüht. Die Begeisterung der Zuschauer an der Strecke war unbeschreiblich. In Holland war schon enorm viel los, aber die belgischen Fans haben das dann noch mal getoppt. Teilweise war es zwar schon grenzwertig, weil die Leute in ihrer Euphorie auf die Strecke drängten, so dass etwa unser Thomas Rohregger bei einem Fan einfädelte und zu Sturz kam. Aber das gehört eben auch zur Tour de France dazu.
Die Etappe an sich war, von den Passagen über die holländischen Dämme abgesehen, wenig spektakulär. Auch der Wind spielte keine große Rolle. Auf den ersten 80 Kilometern kam er von vorn, auf der Fahrt durch die belgischen Ballungsgebiete Antwerpen und Brüssel war dann gar nichts mehr zu spüren.
Wirklich aufregend wurde dann das Finale. Wir wussten, dass rund zwei Kilometer vor dem Ziel nach einer Abfahrt eine 110-Grad-Kurve kam, die richtig gefährlich war, weil sie „zumachte“.
Fast zwangsläufig stürzten dann einige Fahrer. Leider erwischte es auch Gerald Ciolek, auch wenn er "nur" auf gestürzte Fahrer auffuhr. Ärgerlich, besonders weil das Team bis dahin richtig gut gearbeitet hatte, auch wenn auf einer 1. Etappe natürlich noch nicht alles hundertprozentig klappt.
Mit vier Fahrern unter den besten 25 haben wir sogar die Teamtageswertung gewonnen, auch wenn uns das nicht über das Pech von Gerald hinwegtröstet. Aber der Tag hat uns gezeigt, dass wir gut aufgestellt sind und auf der Leistung aufbauen können.
Bis morgen
Euer Ralf
In diesem Jahr führt ein Brüderpaar auf Radsport News Tagebuch bei der Tour de France. Bert und Ralf Grabsch nehmen die Große Schleife in unterschiedlicher Funktion in Angriff. Der 35 Jahre alte Bert fährt für HTC-Columbia, während der zwei Jahre ältere Ralf erstmals als Milram-Sportdirektor verantwortlich zeigt.