Tour-Blog / Teil 7

Schnelle Veteranen

Foto: ROTH

10.07.2010  |  (rsn) – Alle Welt spricht von Lance Armstrong, der es mit seinen fast 39 Jahren den Jungspunden wie Alberto Contador oder Andy Schleck noch mal so richtig zeigen will. Aber im langen Schatten des siebenfachen Toursiegers demonstrieren bei dieser Tour die in die Jahre gekommenen Sprinter eindrucksvoll ihr Können. Der Italiener Alessandro Petacchi, 36-jährige, gewann bisher schon zwei Etappen und sitzt im Kampf um das Grüne Trikot dem Norweger Thor Hushovd, immerhin auch schon 32, im Nacken.

Petacchis wichtigster Helfer und selber einer der schnellsten Sprinter im Peloton ist Danilo Hondo. Für den gebürtigen Cottbuser, ebenfalls bereits stolze 36 Lenze auf dem Buckel hat, scheint das Wein-Motto zu gelten: je äter, umso besser.

Ähnlich erstaunlich ist die Leistung von Robbie McEwen. Der kleine Australier ist noch einmal zwei Jahre älter als Petacchi und Hondo, marschiert also schon stramm auf die 40 zu. Das hält ihn bisher nicht davon ab, in den Sprints immer wieder ganz vorne mit reinzuhalten, auch wenn es zum angestrebten 13. Etappensieg noch nicht reichte. Vier vierte Plätze und einmal Rang sieben sind aber aller Ehren wert – zumal McEwen bereits im Prolog stürzte und gestern im Zielbereich von einem unvorsichtigen Journalisten ein weiteres Mal rüde - aber natürlich unbeabsichtigt - vom Rad geholt wurde.

In die Kategorie „schneller Veteran“ fallen aber noch einige andere Sprinter bei dieser Tour – wie etwa der Südafrikaner Robert Hunter und der Neuseeländer Julien Dean, die beiden Anfahrer von Garmin-Kapitän Tyler Farrar. Der 35 Jahre alte Dean sprang für den von einem Handgelenkbruch gehandicapten Farrar als Zweiter der 4. Etappe in die Bresche. Der zwei Jahre jüngere Hunter wurde auf derselben Etappe immerhin Fünfter.

Nur einer der Routiniers kommt bisher nicht so recht ins Rollen. Der Spanier Oscar Freire, im Jahr 2008 Gewinner des Grünen Trikots, musste sich bisher mit einem enttäuschenden zehnten Etapppenplatz zufrieden geben. Mit seinen 34 Jahren ist der Rabobank-Kapitän vielleicht noch ein, zwei Jährchen zu jung…