Tour-Blog / Teil 10

Harte Hunde

Foto zu dem Text "Harte Hunde"
Foto: ROTH

15.07.2010  |  (rsn) – Die Radprofis machen in diesen Tagen mal wieder ihrem Ruf als harte Hunde alle Ehre. Der US-Amerikaner Tyler Farrar sprintet mit gebrochenem Handgelenk, sein Helfer Robert Hunter geht mit einer Fraktur im Ellbogen auf die 11. Etappe und Cadel Evans wollte sein Gelbes Trikot am Sonntag mit gebrochenem Arm verteidigen.

Der Russe Vladimir Karpets fuhr tagelang mit gebrochener Hand und stieg erst aus, als er den Lenker gar nicht mehr greifen konnte – und die Verletzung mit einiger Verzögerung festgestellt wurde. Dazu kommen Fränk Schleck, Manuel Cardoso, Roger Kluge, Simon Gerrans, Christian Vande Velde, David Lelay. Bei allen brachen Knochen, keiner ist mehr im Rennen. Zumindest Gerrans, Cardoso und Kluge beendeten noch die Etappen, bevor sie kapitulierten.

Man kann nur hoffen, dass Fahrer, Sportliche Leitung und vor allem die Teamärzte wissen, was sie tun, wenn sie (sich) trotz der Verletzungen Grünes Licht erteilen. Im Fall Evans etwa betont dessen Teamarzt Max Testa, dass die Verletzung nur „punktuell“ sei und den Australier nicht am Radfahren hindere. Zudem werde man den Weltmeister „stoppen“, sobald Gefahr für dessen Gesundheit bestehe.

Wenn ein Arzt aber im gleichen Atemzug zugibt, dass die Verletzung „sehr, sehr weh“ tue und der Fahrer „ an die menschliche Grenze des Aushaltbaren gegangen“ sei, werden Zweifel erlaubt sein, ob hier der Ehrgeiz nicht doch über die Vernunft gesiegt hat.

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