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21.07.2010 | Pau (rsn) - In Revel war Gerald Ciolek Elfter, in Pau Vierzehnter! Zwischen den Ergebnissen der 13. und der 16. Tour-Etappe liegen nicht nur drei Plätze, sondern auch vier Berge der schwersten Kategorien.
Am Dienstag hat der Milram-Sprinter ungeahnte Bergqualitäten bewiesen. Sollte er vielleicht umsatteln?
Seine Leistung war wirklich erstaunlich. In der Gruppe der Favoriten um Alberto Contador, Andy Schleck und Co kletterte Ciolek über die Pyrenäen-Legenden Tourmalet (2115 m/HC) und d’Aubisque (1709 m/1. Kat.).
„Bei dem Profil musste ich die ersten beiden Berge mit voller Kraft fahren. Dann habe ich gemerkt, mit wem ich da fuhr. Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt gut gefühlt. Meine Beine waren gut und dadurch hatte ich auch die Moral, das Ding durchzuziehen“, erzählte der 23-Jährige im Ziel.
Rund 500 Meter vor der Linie hatte er immer noch genug Kraft, einen vollen Sprint anzuziehen. „Am Schluss wollte ich mich noch einmal in einem langen Sprint belasten. Das Ergebnis war zweitrangig. Nach so einer Etappe ist es egal, ob man Zehnter oder Vierzehnter ist“, war Ciolek zu recht mit sich und seiner Leistung zufrieden.
Auch Milram-Manager Gerry van Gerwen hatte - selten genug bei dieser Tour - allen Grund, stolz auf einen seiner Fahrer zu sein. „Das war überraschend gut, dass unser Sprinter Gerald Ciolek in der Gruppe der Favoriten bis zum Ziel dabei war. Die Etappe war mit vier Bergen extrem schwer und Gerald hat eine starke Leistung gezeigt", sagte der Niederländer.
Über die Berge kommt Ciolek auch in der dritten Tourwoche noch gut. Beim Sprint in Revel sah es so aus, als habe er vor der entscheidenden Attacke etwas zurückgenommen. Dadurch verlor er einige Plätze.
Der Pulheimer gehört wohl nicht zu den Kamikaze-Sprintern, die ohne Rücksicht auf Verluste loslegen – doch das ist nötig, wenn man bei der Tour vorne landen will.