Niermanns Vuelta-Tagebuch / 2. Ruhetag

Weinreben, so weit das Auge reicht

Von Grischa Niermann

Grischa Niermann (Rabobank) auf der 14. Etappe der Tour de France Foto: ROTH

14.09.2010  |  (rsn) - Als wir gestern nach langer Busfahrt in Richtung Hotel kamen, schwante uns nichts Gutes. Direkt an einer Bundesstraße, auf halbem Wege zwischen Valladollid und Penafiel, sollte unsere Unterkunft liegen.

Die vermeintliche Absteige entpuppte sich dann aber als Weingut mit angeschlossenem 5 Sterne-Hotel und Spa. Der Rotwein der Bodega Arzuaga scheint in Spanien recht bekannt zu sein und hat dem Vernehmen nach beim Diner auch sehr gut geschmeckt.

Die Zeitfahrstrecke führt direkt vor unserem Hotel entlang und wäre wahrscheinlich perfekt geeignet für eine ausgedehnte Weinprobe. Entlang des Parcours rund um Penafiel reiht sich nämlich eine Bodega an die andere und zu sehen gibt es Weinreben, so weit das Auge reicht.

Das Abfahren der Zeitfahrstrecke hätten wir uns aus technischen Gesichtspunkten durchaus sparen können, es gibt nur ein, zwei Kurven, wo man eventuell ein bisschen bremsen muss. Da wir aber eh’ eine kleine Runde drehen wollten, waren die 46 Kilometer genau richtig.

Angesichts der Strecke stellt sich für mich nicht die Frage, wer wird morgen gewinnen, sondern nur, wer wird Zweiter hinter Fabian Cancellara?

Ciao

Grischa

Nach der Tour de France bestreitet Grischa Niermann (Rabobank) auch die Vuelta a Espana und wird dort seinen Kapitän Denis Mentschow tatkräftig unterstützen. Auf Radsport News führt der 34-jährige Hannoveraner Tagebuch von der Spanien-Rundfahrt und wird von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.