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05.10.2010 | (rsn) – Schweizer Anti-Dopingexperten halten Erklärungen von Toursieger Alberto Contador für unglaubwürdig, wonach sein positiver Test auf Clenbuterol auf verunreinigtes Rindfleisch zurückzuführen sei, das er während der Tour de France gegessen habe.
Für Swiss-Olympic-Arzt Beat Villiger etwa ist es nach einer Meldung der Online-Ausgabe des Schweizer Fernsehens unvorstellbar, dass ein Fahrer an einem Ruhetag der Tour de France verseuchtes Fleisch esse. Gerade Radfahrer bestünden darauf, „dass sie nichts essen, das nicht durch eine Kontrolle ging“, erklärte Villiger.
Auch Matthias Kamber, Direktor von Antidoping Schweiz, hält Contadors Behauptung für „sicher nicht richtig“. Selbst wenn jemand verseuchtes Fleisch essen würde, sei es wenig wahrscheinlich, dass man etwas nachweisen könne. Dagegen hält Kamber die Theorie, wonach Contador sich mit Eigenblut gedopt habe, für „sehr glaubhaft“.
Wie sport.sf.tv weiter berichtete, räumte Martial Saugy vom Antidoping-Labor Lausanne, einer der Entwickler des Biologischen Passes des Radsportweltverbandes UCI, ein, dass es Substanzen gäbe, die mit Hilfe des Blutpasses „schwierig zu entdecken sind.“ Dazu gehöre auch Clenbuterol. Deshalb wolle man versuchen, die derzeit noch bestehenden Lücken zu schließen. „Wir entwickeln den 'Steroid-Pass' für Testosteron und Anabolika“, kündigte Saugy an. Zudem sei die Entwicklung eines Passes geplant, mit dem man Wachstumshormone nachweisen könne.