Chef des Genter Labors lehnt Contadors Forderung ab

Anti-Dopingexperte gegen Grenzwerte für Clenbuterol

Foto zu dem Text "Anti-Dopingexperte gegen Grenzwerte für Clenbuterol"
Alberto Contador

13.10.2010  |  (rsn) - Peter Van Eenoo, der Chef des Anti-Dopinglabors im belgischen Gent, hat sich gegen die Einführung eines Grenzwertes für Clenbuterol ausgesprochen, wie es zuletzt der positiv auf diese Substanz getestete Toursieger Alberto Contador gefordert hatte.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters begründete Van Eenoo seine Ablehnung damit, dass - etwa im Gegensatz zu Kokain - Clenbuterol nur sehr langsam im Körper zerfalle und langfristig wirke. Deshalb hätten die Anti-Doping-Institutionen beschlossen, auch nach winzigen Spuren des Dopingmittels suchen zu lassen. Kokain habe „eine enorme sofortige Wirkung, aber wenn Sie mich nach zwei Tagen testen würden, würden sie wahrscheinlich nichts mehr entdecken“, sagte der Wissenschaftler. „Deshalb ist Kokain nur im Wettkampf verboten und deshalb melden wir es nicht einmal, wenn es nur es in kleinen Mengen auftaucht. Clenbuterol ist jedoch immer verboten. Wenn ich viel genommen habe und sie testen mich eine Stunde später, könnte noch viel in meinem Organismus sein, aber auch wenn sie mich nach vier oder fünf Tagen kontrollieren, kann es noch in kleinen Mengen vorhanden sein und man würde nichts über die Wirkung wissen.“

Van Eenoo hielt es zwar für möglich, dass ein positiver Clenbuterol-Test auch eine andere Ursache als Doping haben könnte – Contador macht verunreinigtes Fleisch aus Spanien dafür verantwortlich -, doch er betonte, dass laut dem Reglement der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA die Athleten letztlich selber dafür verantwortlich seien, welche Substanzen in ihren Körper gelangten.

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