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28.06.2011 | (rsn) – Nach drei Jahren "Abstinenz" steht Marcel Sieberg (Omega Pharma-Lotto) vor seiner zweiten Teilnahme an der Tour de France. Dabei wird der 29-Jährige vor allem als Helfer fungieren. „Wir haben drei Kapitäne – Jurgen Van den Broeck für die Gesamtwertung, Philippe Gilbert für die schwereren Etappenankünfte und André für die reinen Sprintentscheidungen. Da wird es viel zu tun geben“, sagte Sieberg zu Radsport News. Gute Form bewies der lange Schlacks zuletzt mit Platz sechs im Straßenrennen der DM in Neuwied.
Der Lotto-Profi wird sich in Frankreich vor allem in den Sprintfinals an der Seite von Greipel aufhalten, um seinen Kapitän und Kumpel für die Sprints in eine gute Position zu bringen. Doch auf Sieberg kommen noch weitere Aufgaben zu. „Ich denke, dass ich auch auf den Bergetappen in den flacheren Passagen zu Beginn für das Team arbeiten werde", sagte er.
Seinem Landsmann Greipel traut Sieberg einiges zu. „Zehn Etappensiege soll er holen“, scherzte er, um dann aber eine realistische Prognose abzugeben: „Ein Etappensieg wäre schön, alles weitere wäre ein Traum.“
Spezielles Sprinttraining steht in dieser Woche nicht mehr auf dem Programm, „auch wenn bei der Tour einige Fahrer unseres Teams am Start stehen, mit denen André und ich in diesem Jahr noch nicht viele Rennen gefahren sind", erklärte Sieberg. Stattdessen wird sich die Mannschaft nochmals den Kurs des Mannschaftszeitfahrens in Les Essarts anschauen.
2007 hatte Sieberg sein Tour-Debüt an der Seite von Erik Zabel gegeben. „Heute haben wir aber ein viel stärkeres Team am Start. Bei Milram hatten wir keinen Mann für die Gesamtwertung dabei, Petacchi stand nicht am Start – da ist jeder mehr für sich gefahren", so der Westfale im Rückblick. "Bei Lotto haben wir eine klare Struktur, die Aufgaben sind eindeutiger verteilt als damals.“
Sieberg hofft auf einen frühen Etappensieg - etwa durch Gilbert gleich am ersten Tag, denn "dann wäre schon mal der erste Druck weg.“ Mit gleich drei Kapitänen im Rennen sieht der Greipel-Anfahrer sein Team im Vorteil. „Die Chancen auf einen Erfolg sind so größer. Ich glaube nicht, dass sich die Kapitäne in die Quere kommen werden. Aber man kann dann natürlich auch nicht jeden Tag Vollgas fahren", schränkte der endschnelle Allrounder ein.
An einen eigenen Ausreißversuch verschwendet Sieberg keinen Gedanken. „Ich denke, mit den drei Kapitänen haben wir genügend Arbeit. Da braucht man auch mal einen Tag, an dem man es etwas ruhiger angehen lassen kann", erklärte er.