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26.02.2012 | (rsn) – Weltmeister Mark Cavendish (Sky) hat beim 65. Kuurne-Brüssel-Kuurne (Kat. 1.1) den Konkurrenten keine Chance gelassen und seinen dritten Saisonsieg eingefahren. Der 26 Jahre alte Brite ließ über 198 Kilometer mit Start und Ziel in Kuurne im Massensprint den Weißrussen Yauheni Hutarovich (FDJ-BigMat) und den Niederländer Kenny van Hummel (Vacansoleil-DCM) hinter sich.
Eine schwere Niederlage mussten die Gastgeber einstecken: Kein Belgier konnte sich unter den besten 15 platzieren. Bester war Routinier Leif Hoste (Accent Jobs) auf Rang 20.
“Nach den Kopfsteinpflastern habe ich zu Chris Sutton gesagt, dass ich mich nicht so gut fühlen würde. Aber als wir einmal die Kontrolle über das Rennen übernommen hatten, ging es besser, obwohl ich mich übergeben musste“, sagte Cavendish nach dem Rennen. „Es ist unglaublich und ein großartiger Sieg.“
“Nach einem langen Sprint war es das bestmögliche Ergebnis, das ich erreichen konnte und mit Cavendish hat der Beste gewonnen”, kommentierte Van Hummel seine erste Podiumsplatzierung in diesem Jahr. „Ich bin mit dem Resultat zufrieden und ich fühle mich besser als in 2011. Heute das war ein guter Test, ich bin voll im Plan und das Team hat prima gearbeitet.“
Platz vier ging an den französischen U23-Weltmeister Arnaud Demare (FDJ-Big Mat) vor dem Russen Alexander Serebryakov (Team Type 1). Auf den Plätzen sechs und sieben folgten der Niederländer Tom Veelers (Project 1t4i) und der Franzose Sébastien Chavanel (Europcar). Rang acht belegte mit Stefan van Dijk (Accent.jobs) ein weiterer Niederländer, Neunter wurde der Norweger Alexander Kristoff (Katusha).
Bester deutscher Fahrer war André Greipel (Lotto-Belisol) auf Platz zehn, Timon Seubert wurde als bester NetApp-Fahrer zeitgleich 32. „300 Meter vor dem Ziel war ich am Hinterrad von Cav und mir sicher, dass ich gewinne. Das Team hat super gearbeitet, aber dann war ich eingebaut und kam gar nicht erst zum sprinten. Ich hätte früher antreten sollen“, sagte ein sichtlich enttäuschter Greipel im Ziel dem belgischen Fernsehen.
Die Ausreißergruppe des Tages bestand aus sieben Fahren: Die Belgier Greg Van Avermaet (BMC), Niko Eeckhout (An Post-Sean Kelly), Jérôme Baugnies (NetApp), Koen Barbé, Gilles Devillers (beide Landbouwkrediet), Justin Van Hoecke (Wallonie Bruxelles-Credit Agricole) und der Franzose Julien Fouchard (Cofidis) lagen am vierten von insgesamt sieben Hellingen rund vier Minuten vor dem von Sky angeführten Feld.
Am Oude Kwaremont schüttelten Van Avermaet und der 41-jährige Eeckhout ihre Begleiter ab, während sich kurz darauf das Feld an gleicher Stelle in mehrere Gruppen teilte. Als erste Verfolger etablierten sich rund 25 Fahrer um Tom Boonen (Omega Pharma-Quickstep), Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) und John Degenkolb (Project 1t4i), dahinter versuchte Greipels Lotto-Team, den Zusammenschluss wieder herbeizuführen.
70 Kilometer vor dem Ziel waren Barbé, Fouchard und Baugnies wieder zu Eeckhout und Van Avermaet vorgefahren. Das Quintett lag zu diesem Zeitpunkt immerhin 1:30 Minuten vor der Boonen-Gruppe und mehr als zwei Minuten vor dem Feld. Doch kurz darauf hatte das von Vancansoleil-DCM, Lotto-Belisol und Europcar angeführte Peloton zunächst Boonen & Co. wieder gestellt, fünf Kilometer vor dem Ziel war es auch um die Spitzengruppe geschehen.
Auf Initiative des unermüdlichen Eeckhout bildete sich schnell eine neue Ausreißergruppe, bestehend aus dem Niederländer Wouter Mol (Vacancoleil-DCM), dem Weißrussen Aliaksandr Kuchynski (Katusha), den Franzosen Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quickstep) und Jimmy Engoulvent (Saur-Sojasun) sowie den drei Belgiern Eeckhout, Sébastien Delfosse (Landbouwkrediet-Euphony) und Jan Ghyselinck (Cofidis).
Zu Beginn der ersten von zwei 16km-Zielrunden betrug der Vorsprung des Septetts rund eine Minute. Doch im Feld hatte erneut Sky die Kontrolle übernommen und, als es auf die letzte Runde ging, den Abstand auf 30 Sekunden reduziert.
Kurz vor dem Zusammenschluss ging nochmals Eeckhout in die Offensive, doch Cavendishs Helfer ließen nichts mehr anbrennen und bereiteten ihrem Kapitän das Finale mustergültig vor. Cavendish zog schon früh von der Spitze weg den Sprint an und riss eine kleine Lücke zu den Konkurrenten. Nur Hutarovich gelangte an sein Hinterrad, doch mehr als Platz zwei war für den 28-Jährigen nicht drin.