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28.02.2012 | (rsn) – Die massiven Änderungen im Streckenverlauf der Flandern-Rundfahrt sorgen weiter für viel Gesprächsstoff unter Fahrern und Fans. Die Organisatoren des flämischen Frühjahrsklassikers erhoffen sich mit dem neuen Parcours mehr Spannung und erhöhte Attraktivität.
Anstelle der Mauer von Geraardsbergen, dem bisherigen Wahrzeichen der Ronde, sollen gleich drei Schlussrunden über den Oude Kwaremont und den steilen Paterberg für ein spektakuläres Finale sorgen. Zudem endet das Rennen nicht mehr in Meerbeke, sondern in Oudenaarde.
Die meisten Fahrer beurteilen die neue Strecke allerdings skeptisch. Zurückhaltend äußerte sich nun auch Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan), der Gewinner der Ausgabe von 2010 und letztjähriger Dritter. „Es wird ein gänzlich anderes und ein sehr schweres Rennen. Meiner Meinung nach wird der Paterberg – der letzte Anstieg des Tages – schwerer sein und mehr Schaden anrichten als früher die Muur und der Bosberg“, prognostizierte der Schweizer im Gespräch mit cyclingnews.com.
Für Cancellara sind die einschneidenden Streckenänderungen vor allem ein Indiz für die grundsätzliche Wandlung, die der Radsport in den vergangenen Jahren durchgemacht hat.
„Radsport ist mittlerweile eine weltweite Sportart“, sagte der vierfache Zeitfahrweltmeister. „Die Traditionen des Sports zählen weniger und jetzt wurde Entscheidendes geändert. Es gibt ein großes Warum: Ist es nur, um das Rennen schwerer zu machen? Geht es nur ums Geld? Oder um Politik und ums Geschäft? Oder ist es nur, damit man mehr spektakuläre Dinge im Rennen sieht?“, so Cancellara. „Das sind die Fragen, aber ich bin keiner der Organisatoren, ich kenne die Antworten nicht. Ich bin nur ein Fahrer und wir können nach dem Rennen mehr zu diesem Thema sagen.“
Cancellara ist sich allerdings sicher, dass die Zuschauer an der Strecke sich über die Änderungen freuen werden. „Sie werden uns dreimal die beiden Anstiege hinauf fahren sehen. Und auf den Runden werden Menschenmassen stehen, wohl noch mehr als in den vergangenen Jahren, weil die Fans uns mehrmals sehen können“, so der 30-Jährige. „Es ist wohl mehr was für die Fans als für die Fahrer. Aber erst wenn das Rennen vorbei ist, kann man sagen, ob es gut oder schlecht ist.“