Radsport News stellt die Giro-Teams vor / Teil 1

NetApp: Über Ausreißergruppen zum Erfolg

Foto zu dem Text "NetApp: Über Ausreißergruppen zum Erfolg "
NetApp bei der Team-Präsentation des 95. Giro d'Italia | Foto: ROTH

04.05.2012  |  (rsn) – Das deutsche NetApp-Team tritt am Samstag zu seiner ersten großen Landesrundfahrt an. Die Gesamtwertung beim Giro d`Italia spielt in den Plänen des Zweitdivisionärs spätestens nach der Absage des Tschechen Leopold König (Rückenbeschwerden) keine Rolle mehr. Abgesehen vom Polen Bartosz Huzarski (Giro 2009) und vom Österreicher Matthias Brändle (Giro 2010, Vuelta 2011) hat kein Fahrer im Team von Ralph Denk bisher Erfahrungen bei einer dreiwöchigen Rundfahrt sammeln können. So sehen viele Akteure, darunter auch die beiden Deutschen Timon Seubert (24) und Andreas Schillinger (28), die Italien-Rundfahrt als ein großes Abenteuer und werden entsprechend motiviert am Start stehen.

Ohne die beiden verletzten Leistungsträger König und Marcel Wyss wird sich NetApp-beim Giro Debüt hauptsächlich darauf konzentrieren, sich in Fluchtgruppen zu zeigen. Vor allem der Tscheche Jan Barta (27), Gewinner von Rund und Köln und der Settimana Coppi e Bartali, aber auch Huzarski (31, Zweiter Settimana Coppi e Bartali) werden auf den mittelschweren Etappen in die Ausreißergruppen gehen und sich dabei auch berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Tagesergebnis machen.

In diesem Jahr hat sich auch Sprinter Daniel Schorn (23) als ausgesprochen hügelfest erwiesen. In klassischen Massensprints dürfte eine Podiumsplatzierung für den Österreicher wohl nicht zu realisieren, dafür ist Schorn dank seiner Endschnelligkeit ein geeigneter Kandidat für Ausreißergruppen. Auch deshalb bekam der Youngster den Vorzug gegenüber dem 14 Jahre älteren Leipziger André Schulze.

Ähnliches wie für Schorn gilt für den Schweizer Andreas Dietziker (29). Er ist genau so wie sein Landsmann Reto Hollenstein (26), der etwas stärker am Berg, dafür aber nicht ganz so endschnell ist, für die Ausreißergruppen prädestiniert. Auch der Österreicher Matthias Brändle, mit 22 Jahren der jüngste Fahrer im NetApp-Aufgebot, zeigte mit Platz neun bei Rund um Köln sowie Platz fünf beim Giro dell`Appenino seine Stärken.

Der Allrounder kann gut klettern – neben Huzarski ist er der wohl beste Bergfahrer im NetApp-Aufgebot- und verfügt dank seiner Zeitfahrqualitäten über die nötige Tempohärte auch für Ausreißversuche. Aufgrund seiner Sprintfähigkeiten kann Brändle zudem aus einer größeren Gruppe heraus erfolgreich sein.

Komplettiert wird der neunköpfige Kader von Lokalmatador Cesare Benedetti (24), der in diesem Jahr als Tageszweiter bei der Settimana Coppi e Bartali sowie 2011 mit einem dritten Etappenrang bei der Tour of Britain seine Qualitäten als Ausreißer demonstrierte.

Die bekanntesten Gesichter bei NetApp werden aber nicht auf dem Rennrad, sondern im Teamfahrzeug sitzen. Jens Heppner, der vor zehn Jahren für mehrere Tages das Rosa Trikot beim Giro trug, und der langjährige Milram-Profi Enrico Poitschke werden die Mannschaft zunächst durch Dänemark und dann durch Italien lotsen.

Fazit: Im Hochgebirge und in den Sprints wird man von den NetApp-Profis wohl recht wenig sehen. In der Gesamtwertung sind für Huzarski und Brändle nicht mehr als Platz 20 bis 25 drin. Dafür wird man die Fahrer des deutschen Zweitdivisionärs oft in den Ausreißergruppen sehen - nicht nur, um TV-Minuten zu ergattern, sondern auch, um die Wildcard zu rechtertigen. Sollte eine der Ausreißergruppen durchkommen, so wären fast alle Fahrer des Teams in der Lage, um den Sieg mitzufahren.

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