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22.01.2013 | (rsn) – Im Gegensatz zu anderen aktiven oder ehemaligen Profis will Christian Knees (Sky) das Kapitel Lance Armstrong nicht so schnell wie möglich schließen. Stattdessen forderte der Rheinbacher in einem ausführlichen Beitrag auf seiner Website dazu auf, weiter alles daran zu setzen, um mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen und in den Bemühungen um einen sauberen Radsport nicht nachzulassen.
„So sehr dieses Thema auch manchmal nervt, und so schmerzlich der Weg der Aufarbeitung auch sein mag, halte ich es für sehr wichtig, sich dem nicht zu verschließen und auch weiterhin alle Anstrengungen auf uns zu nehmen, aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft zum Guten zu verändern“, schrieb der 31-jährige Knees am Dienstag.
Der Deutsche Meister von 2010 appellierte aber auch an die Medien, in ihrer Berichterstattung zu differenzieren. Im Fall Armstrong handele es sich um „Dinge […], die bereits Jahre zurückliegen. Inzwischen hat sich viel getan hat und der Radsport befindet sich meiner Meinung nach auf einem hoffnungsvollen Weg.“
Knees, der im Detail darlegte, wie sehr Anti-Dopingmaßnahmen wie der Biologische Pass, verbesserte Kontrollverfahren, das ADAMS-Meldesystem oder die bei jedem Rennen eingesetzten Chaperons den Radsport bereits zum Guten verändert hätten, betonte auch: „Kein Zweifel: Wir müssen weiter vor unserer eigenen Tür kehren und ich möchte hier nicht andere Sportarten an den Pranger stellen. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass in vielen anderen Sportarten deutlich weniger Kontrollen durchgeführt werden, was dann eben auch zu wesentlich weniger Dopingfällen führt.“
Abschließend kommentierte der Allrounder, der im vergangenen Jahr einer der Helfer von Bradley Wiggins bei dessen Tour de France-Sieg war, noch Mutmaßungen von Armstrong, zu seiner Zeit seien fast alle Fahrer gedopt gewesen. „Dazu kann ich nur sagen: Man soll nicht immer von sich auf andere schließen. Mein bestes Ergebnis bei einer Tour de France war Platz 20 im Jahr 2009 (damals wurde Armstrong Dritter, d. Red.) - und ich kann reinen Gewissens erklären, dass dies eine ‚saubere Leistung’ war!“