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13.06.2013 | (rsn) – Robert Wagner (Blanco) wird heute die 1. Etappe der Ster ZLM Toer im Gelben Trikot in Angriff nehmen. Nach seinem Sieg im gestrigen Prolog führt der 30-Jährige die Gesamtwertung der fünftägigen Rundfahrt an, drei Sekunden vor seinem Teamkollegen Lars Boom. An seiner Rolle im Team, das beim Heimspiel den Gesamtsieg anstrebt, ändert das aber nichts, wie der Deutsche Meister von 2011 im Gespräch mit Radsport News erklärte.
„Ich werde den Tag im Gelben Trikot genießen, aber wie geplant meine Aufgaben verrichten. Ich bin mit dem Ziel Top Ten angetreten, aber das es zum Sieg gereicht hat, ist auch eine Überraschung für mich“, sagte Wagner, der keinen Gedanken an die Gesamtwertung verschwendet: „Heute erwartet uns Windstärke sechs, was zu einer Teilung des Feldes führen kann, und am Samstag kommt die Ardennenetappe, da muss ich realistisch bleiben.“ Blanco ist mit doppelter Zielsetzung zur Ster ZLM Toer angetreten: Theo Bos soll es in den Sprints mit Cavendish, Greipel und Kittel aufnehmen, der Vorjahreszweite Boom nimmt das Gesamtklassement ins Visier und hat hier nach seinem gestrigen zweiten Platz nun beste Chancen.
Wagner, Boom und andere, früh gestartete Fahrer profitierten am Mittwoch von noch trockenen Straßen. Die nach 19 Uhr ins Rennen gegangenen Starter dagegen waren im Regen unterwegs. Bis auf Kittels schwedischem Teamkollegen Tobias Ludvigsson, der noch auf Rang drei vorfur, gelang keinem ein Spitzenergebnis. „Natürlich waren alle die im Vorteil, die nicht im Regen fahren mussten“, gab Wagner zu. Unter irregulären Bedingungen war sein Sieg aber nicht zustande gekommen, wie er betonte: „Es war ja bekannt, dass es zu regnen anfangen sollte, weshalb viele Teams ihre besten Leute schon früh haben starten lassen.“
Blanco-Kapitän Boom beispielsweise eröffnete um 18 Uhr sogar den Prolog, Wagner selber ging eine halbe Stunde später auf die Strecke. „Als ich im Ziel drei Sekunden schneller war als er, wusste ich, dass es eine richtig gutes Ergebnis werden würde“, sagte der gebürtige Magdeburger, der seinen ersten Sieg seit fast zwei Jahren feierte, als er überraschend Deutscher Meister wurde. Bei seinem Blanceo-Team, zu dem er Ende 2012 wechselte, kommt er augenscheinlich immer besser zurecht, wie er zuletzt mit seinem Auftritt beim Critérium du Dauphiné bewies.
„Ich bin in Abstimmung mit der Teamleitung aber am Samstag dort ausgestiegen, um in guter Verfassung hier zur Ster anzureißen. Ich habe mich beim Dauphiné zwar gequält, aber nicht kaputt gefahren. Im Gegenteil: Ich habe mich mit jedem Tag besser gefühlt“, sagte Wagner, der sich in den vergangenen Tagen noch mit Moto-Training gezielt vorbereiten konnte. Das hat sich bereits im Prolog bezahlt gemacht.